Ein Patient erhält innerhalb einer Stunde eine Menge an physiologischer Kochsalzlösung infundiert, die 15% seines Blutvolumens entspricht. Es ist zu erwarten, dass beim ihm


(1)  die Vasopressinausschüttung stark ansteigt

(2)  das Blutvolumen zunimmt

(3)  ein Hirnödem hervorgerufen wird

(4)  das extrazelluläre Volumen ansteigt


(a)  1, 2 und 3 sind richtig

(b)  1 und 3 sind richtig

(c)  2 und 4 sind richtig

(d)  nur 4 trifft zu

(e)  alle Aussagen treffen zu

© H. Hinghofer-Szalkay




Die richtige Antwortkombination ist (c).

Zu (1):  Vasopressin wird bei Zuständen von Wasser- und/oder Volumenmangel vermehrt ausgeschüttet - also nicht im vorliegenden Fall

Zu (2):  Das Plasmavolumen nimmt bei Zufuhr isotoner Kochsalzlösung zu, damit auch das Blutvolumen (der Hämatokrit sinkt)

Zu (3):  Ein Hirnödem wird bei einer mäßigen isotonen Hyperhydration (wie durch diese langsame Infusion bedingt) nicht auftreten

Zu (4):  Kochsalz ist das "Leitsalz" des extrazellulären Raums, die Infusion erhöht das extrazelluläre Flüssigkeitsvolumen