Die Konzentration eines Hormons im Blut spiegelt nicht unbedingt seine biologische Wirkung wider: Ist z.B. der
Rezeptormechanismus an den Zielzellen defekt, bleibt die Wirkung auch bei hohen
Blutwerten des Hormons aus. Bioassays werden für Forschungs-, Entwicklungs- und Überprüfungszwecke verwendet - sie erlauben einen direkten biologischen Wirkungsnachweis (Quantifizierung eines definierten Hormoneffekts). Es gibt in-vitro-Modelle auf unterschiedlichen Komplexitätsstufen: Einzelzellen (Zellkulturen), Gewebe (z.B. Darmstreifen), Organe (z.B. Herzpräparate); oder man prüft - in vivo - an ganzen Organismen (Tiermodelle). Im klinischen Labor werden Konzentrationswerte von Hormonen im biologischen Substrat (meist Körperflüssigkeiten) ermittelt - mit physikalischen, biochemischen oder immuntechnischen Methoden. Analysen beruhen auf chromatographischen Verfahren (HPLC: high performance liquid chromatography); Massenspektrometrie (Steroide, Vitamin D, Medikamente, Proteine etc.); oder auf immunchemischen Techniken (für Hormone mit antigenen Eigenschaften, die mittels Antikörpern selektiv dargestellt werden können). Die Reaktion kann eine Agglutination, Immunpräzipitation, oder Markierung des Antikörpers sein - z.B. mit enzymatischer Aktivität (z.B. enzyme-linked immunosorbent assay, ELISA) oder mit radioaktiven Stoffen. |
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