Sekrete des gastrointestinalen Systems haben zahlreiche Funktionen: Sie schützen die Schleimhäute in Mund, Nase, Magen und Darm (protektive Glykoproteine), erhöhen die Gleitfähigkeit (Mucine), haben Abwehrfunktion (Lysozym, IgA), verdünnen und puffern den Chymus, steigern die Löslichkeit von Fetten (Gallensäuren)
und beteiligen sich an der enzymatischen Aufschließung der Nahrung. Der Großteil der sezernierten Flüssigkeitsmenge (~7 l/d) wird rückresorbiert; die Resorption von Wasser ist osmotisch an diejenige von Salz gekoppelt. Der basale Speichelfluss beträgt 0,3-0,4 ml/min, die maximale Speichelsekretion kann bis zehnfach ansteigen (2-4 ml/min); 1-2 Liter Speichel werden pro Tag gebildet. Speichel enthält u.a. Schleimstoffe für Schutz und Gleitfähigkeit, antimikrobielle Stoffe, Wachstumsfaktoren, Hormone, Amylase und Lipase sowie Elektrolyte. Mangelnde Speichelsekretion trocknet die Mund- und Rachenschleimhaut aus und bewirkt bakterielle Überwucherung, Pilzbewuchs und Schluckstörungen. Der Salivationsreflex wird über Afferenzen von Geschmacks-, Geruchs-, Mechano-, Thermo- und Chemosensibilität ausgelöst. Reflexzentrum ist der nucleus tractus solitarii, er koordiniert Speichelfluss, Kau- und Schluckbewegung und beeinflusst hormonelle Begleitvorgänge. |
Anstieg
der Osmolarität und Absinken des pH im duodenalen Chymus regen u.a. die
Sekretion von Sekretin, GIP und VIP an; Wasser verdünnt, Bicarbonat
puffert den Chymus |
Am der Bildung des Primärsekrets beteiligen sich Chloridkanäle in der apikalen Membran der Azinuszellen |
Elektrolyte im Speichel (mM/l) |
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Na+ | 2 bis über 80 mM (meist <20) (Blutplasma: ~140 mM) |
Konzentration steigt mit Flussrate (Na wird von Drüsen- gängen rückresorbiert) |
K+ | 10-36 mM (Blutplasma: 4-5 mM) |
Konzentration sinkt mit Flussrate und nähert sich dem 2-3fachen des Plasmawerts an |
Ca++ | 1,2-2,8 mM (Blutplasma: ~1,2 mM ionales Ca++) | Konzentration steigt mit Flussrate, nähert sich dem Plasmawert an | Mg++ | 0,08-0,5 mM (Blutplasma: ~1 mM) | Konzentration sinkt mit Flussrate und nähert sich dem 2-3fachen des Plasmawerts an |
Cl- | 5-40 mM (Blutplasma: ~105 mM) |
Konzentration sinkt mit Flussrate, liegt unter dem Plasmawert | Phosphat | 1,4-39 mmol/L (Blutplasma: ~1 mM) | Konzentration sinkt mit Flussrate und nähert sich dem Plasmawert an |
Bicarbonat | ≥25 mM (Blutplasma: ~25 mM) |
Kann über Plasmawert ansteigen | J- |
Meist höher als im Blutplasma (Blutplasma: ~0,5 mM) | Abhängig von Jodaufnahme mit der Nahrung |
Der Parasympathikus regt die Speichelbildung an Blockade der cholinergen Rezeptoren hemmt die Salivation |
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