Algin: alga = Tang, Seegras
Peptidasen
spalten Eiweißmoleküle im Darm: Pepsin aus dem Magen (aus Pepsinogen
durch Salzsäure aktiviert) sowie für die Proteinspaltung unbedingt notwendige pankreatische
Enzyme. Diese werden zum Selbstschutz als enzymatisch inaktive Vorstufe sezerniert und erst
im Duodenum aktiviert (durch Enterokinase und Trypsin). Polysaccharide (Stärke, Glykogen, Pektine) werden - außer durch Speichelamylase (Ptyalin), die Stärke bis zu 50% abbauen kann - durch Pankreas-Amylase gespalten. Oligosaccharide werden dann weiter zu Mono- und Disacchariden abgebaut. Lipasen stammen in erster Linie aus dem Pankreas; mechanische Verkleinerung sowie Emulgierung (Gallensäuren) unterstützt die Bildung von Tröpfchen aus Membranlipiden, Eiweiß- und Kohlenhydratkomponenten, Glycerin und Fettsäuren, Phospholipiden und Cholesterin. Die Spaltprodukte der Fettverdauung werden am Bürstensaum in die Enterozyten aufgenommen und zum Großteil - entsprechend aufbereitet - basolateral an Interstitium und Blutbahn abgegeben. Ballaststoffe sind unverdaulich, ein Teil davon sind "Faserstoffe" (Zellulose, Hemizellulose, Lignin etc). Sie binden viel Flüssigkeit, bestimmen das Stuhlgewicht, unterstützen das Sättigungsgefühl, fördern die Darmmotorik, verkürzen die Darmpassagezeit, und binden Gallensalze und Toxine. |
Pankreas-Peptidasen Nach Boron / Boulpaep: Concise Medical Physiology, Elsevier 2021 |
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Proenzym |
Aktivierung durch |
Aktives Enzym |
Wirkungsart |
Produkte |
Trypsinogen |
Entero- peptidase (Enterokinase aus Jejunum) Trypsin |
Trypsin |
Endo- peptidase |
Oligiopeptide: 2-6 AS (Aminosäuren) |
Chymo- trypsinogen |
Trypsin |
Chymotrypsin |
Endo- peptidase |
Oligiopeptide: 2-6 AS |
Proelastase |
Trypsin | Elastase |
Endo- peptidase |
Oligiopeptide: 2-6 AS |
Procarboxy- peptidase A |
Trypsin | Carboxy- peptidase A |
Exo- peptidase |
Aminosäuren |
Procarboxy- peptidase B |
Trypsin | Carboxy- peptidase B |
Exo- peptidase |
Aminosäuren |
Lactasemangel bewirkt Lactoseunverträglichkeit (Malassimilation von Milch und Milchprodukten) |
Proteine werden durch Peptidasen aufgespalten - ~90% werden im Dünndarm resorbiert, ~10% im Dickdarm bakteriell abgebaut. Die luminale Verdauung produziert ~20% Aminosäuren
und ~80% Peptide, diese werden von membranständigen Peptidasen gespalten. Pepsin spaltet
10-15% der Nahrungseiweiße (pH-Optimum 1,8-3,5, bei pH>5 denaturiert, bei pH>7 irreversibel inaktiviert). Für die Proteinverdauung sind
pankreatische Peptidasen unverzichtbar: Trypsin (aus Trypsinogen durch
Enterokinase und Trypsin aktiviert), Chymotrypsin (aus Chymotrypsinogen durch Enterokinase aktiviert),
Elastase (aus Proelastase), Carboxy- und Aminopeptidasen (aus
Propeptidasen). Im Dünndarm werden die Enzyme durch Autodigestion
(vorwiegend über Trypsin) inaktiviert (Schutz). Aminosäuren, Di- und Tripeptide
gelangen über Transporter im Bürstensaum in die Enterozyten, an
der basolateralen Membran gelangen Aminosäuren - ebenfalls über
Transporter - in das Blut. Schutz vor Autodigestion bieten
Enzyminhibitoren, Kondensation / Isolierung von Zymogenen, ausreichend hoher pH-Wert Kohlenhydrate (~50% Stärke, ~30% Rohrzucker; ~6% Milchzucker, 1-2% Maltose) liefern etwa die Hälfte der Nahrungsenergie. Speichel- und pankreatische α-Amylase (pH-Optimum ~7,0) spalten innere α-1,4-Bindungen (luminale Verdauung) - Stärke und Glykogen zu Dextrinen, Maltotriose und Maltose. Membranständige Oligosaccharidasen des Bürstensaums - Lactase, Maltase, Invertase - sind mit ihrer katalytischen Seite lumenwärts gerichtet, es entstehen Glucose und Fructose (oberes Jejunum). SGLT1 ist ein Na/Glucose- bzw. Na/Galactose- Symporter, GLUT5 erleichtert die Passage von Fructose durch die Membran. Glucose und Fructose verlassen den Enterozyt über GLUT2 in der basolateralen Membran. Chemo- und Osmorezeptoren koppeln neuronal und hormonell zurück: Je höher der Zuckeranteil des Chymus, desto langsamer seine Fortbewegung. Normalerweise ist die Resorption der Kohlenhydrate bereits im oberen Jejunum abgeschlossen Nicht-digestible Polymere pflanzlichen oder tierischen Ursprungs nennt man Ballaststoffe; sie regen die Darmmotorik an, unterstützen das Sättigungsgefühl, verkürzen die Passagezeit in Dünndarm und tragen zur Fülle des Stuhls bei (100 g Fleisch oder Milch ergeben ~5 g Stuhl, 100 g Hülsenfrüchte fast 100 g). Die Aufnahme von Monosacchariden aus komplexen Kohlenhydraten erfolgt langsam → gedämpfte Wirkung auf die Insulinfreisetzung. Komplexe Kohlenhydrate binden Wasser (50-400 ml/g), Mineralstoffe, Vitamine, Medikamente, Schadstoffe. Nur ein Bruchteil der Ballaststoffe sind Faserstoffe (dietary fiber): Zellulose, Hemizellulose, Lignin, Pektine, Algin, Inulin. Mikrobieller Abbau (Fäulnis, Gärung) von Ballaststoffen erzeugt Wasserstoff, Methan, CO2 (Darmgase) Lipide decken ~40% des Energiebedarfs (≥90% Triglyzeride, ~5% Phospholipide aus Zellmembranen: 2-6 g/d, aus Bakterien: ~10 g/d). Kauen, Magenmotorik und Emulgierung erhöhen das Oberflächen-Volumen- Verhältnis der Tröpfchen, die durch eine Hülle aus Membranlipiden, Eiweiß- und Kohlenhydratkomponenten, Glycerin und Fettsäuren sowie (in Dünndarm) Phospholipiden und Cholesterin aus der Galle stabilisiert werden. Aus der Galle stammen ~50% der endogenen Lipide. Mizellen (Durchmesser ~1 µm) sind wasserlöslich, erleichtern die Diffusion von Lipiden durch die wässrige Grenzschichte über den Enterozyten und erhöhen die Konzentration von Fettsäuren und Monoglyzeriden am Bürstensaum um einen Faktor 102 bis 103. Lipasen stammen aus Mund-und Rachensekret, Magensaft (15-30% der Lipaseaktivität) und (hauptsächlich) Pankreassekret: Pankreaslipase ist eine Triglyzeridlipase (Wirkungsoptimum bei pH=8, Wirkung bei ph>5, Denaturierung bei pH<3,5). Pankreaslipase und Colipase werden in einem 1:1-Mengenverhältnis sezerniert; Colipase optimiert die Lipasewirkung. Pankreaslipase hat eine hohe Kapazität, Fettstühle treten erst bei einer Reduktion der Enzymwirkung auf ~20% des Normalwertes auf. Kurzkettige Fettsäuren gelangen in das Pfortaderblut; längerkettige Fettsäuren, Cholesterin und Lezithin in Chylusgefäße |