Die Leber synthetisiert Lipide: Diese benötigt
der Körper als Energielieferanten, Bestandteile der Zellmembran,
Steroide, Gallensäuren, Vitamine. In wässrigen Medien sind Lipide an
Proteine gebunden. Chylomikronen entstehen bei der Fettdigestion und reifen
durch Proteinaustausch zu HDL-Partikeln heran. Leberzellen spalten
in der Resorptionsphase Triglyceride aus HDL, LDL, IDL ab (hepatische Lipase) und verpacken
sie mit ApoB100 zu VLDL-Partikeln, die vor allem in der postresorptiven
Phase für den Energiestoffwechsel genutzt werden. Der Körper
wird in der resorptiven Phase vorwiegend über Chylomikronen, in der
postresorptiven Phase über VLDL mit Triglyceriden versorgt
Kurzkettige
Fettsäuren sind gut löslich und werden über die Pfortader
transportiert; langkettige Fettsäuren (>C12), Cholesterin und andere
Lipide in der Darmmukosa in Chylomikronen verpackt. Fettsäuren kann die Leber rasch abbauen, dabei entsteht Acetyl-Coenzym A, das von anderen Geweben verwendet wird; die Leber deckt ihren Energiebedarf hauptsächlich durch Fettsäureoxidation. Aus
resorbierten Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fetten bildet die Leber
körpereigene Neutralfette, Phosphoglyzeride, Sphingolipide,
Cholesterin, Gallensäuren, Lezithin. Cholesterin
hemmt seine eigene Synthese über Bremsung der HMG-CoA-Reduktase, regt
Acyltransferase an (Veresterung / Speicherung) und hemmt die
LDL-Rezeptor-Synthese (negative Rückkopplung durch verringerte Aufnahme)
In den Zellmembranen einer erwachsenen Person befinden sich
>100 g Cholesterin. Cholesterin aus der Nahrung (~0,3 g/d, steigerbar bis 0,5 g/d) liefert einen Teil
des Bedarfs, den Rest synthetisiert die Leber de novo. Bei Bedarf kann
die Aktivität der HMG-CoA-Reduktase bis ~200-fach ansteigen.
Cholesterin bindet an LDL-Rezeptoren und wird so aus der Blutbahn
entfernt. Die Leber packt Cholesterin in VLDL / HDL-Partikel, die Peripherie kann es in dieser Form verwerten;
überschüssiges Cholesterin gelangt zur Leber zurück (reverser Transport
)
Bei Substratmangel dienen Ketonkörper als alternative Energiequelle: Acetessigsäure kann von Gehirn, Muskeln und Nieren (nicht von der Leber
selbst) für deren Energiestoffwechsel verwendet werden (mitochondriale Metabolisierung: Ketonkörper werden zu Acetyl-CoA rückverwandelt und in den Zitratzyklus eingeschleust)
Hepatozyten
bilden die primären Gallensalze Cholat und Chenodesoxycholat, die mit
Glyzin, Sulfat, Glukuronat oder Taurin konjugiert und in die
Primärgalle der Gallenkanälchen ausgeschieden werden (Lebergalle). Die Gallenblase reduziert durch Rückresorption von Wasser, Kochsalz und Bicarbonat das Volumen der Gallenflüssigkeit isoosmotisch um einen Faktor 10-20, so entsteht Blasengalle (20-50 ml/d, pH 6-7) mit hoher Konzentration an Gallensäuren, Phospholipiden, Cholesterin und Bilirubin. Cholesterin
fällt umso eher aus, je niedriger die Konzentration an Gallensäuren und je höher diejenige an Lezithin ist. CCK führt zur Kontraktion der Gallenblase. Gallensalze können 10-20mal rezirkulieren (Gallensäurepool), sie wirken fettlösend, ohne sie reduziert sich die Fettresorption auf etwa die Hälfte
Die Leber speichert alle fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K), diese
werden über Chylomikronen aufgenommen und vor allem in Stellatumzellen
gespeichert
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