Cholesterin: χολή = Galle, στερεός = fest (Gallenstein!)
Lebergewebe
ist regenerationsfähig: Hepatozyten (Leberzellen) teilen und erneuern sich stetig,
angeregt durch endokrine Faktoren. Die Entfernung von bis zu 75% des Lebergewebes kann durch kompensatorische
Hyperplasie wettgemacht werden. Mittels gap
junctions sind Hepatozyten miteinander verknüpft (interzellulärer Signal- und Stoffaustausch). Leberzellen sind polar organisiert, ihre Ausstattung mit Transportern unterscheidet sich basolateral-perisinusoidal (blutseitig) von der apikal-kanalikulären Seite (Gallenkapillaren) - das ermöglicht spezifischen Austausch mit Interstitium einerseits, biliärem System andererseits. Mikrovilli vergrößern hier die Membranflächen, die gesamte Oberfläche der Gallenkapillaren wird auf 10 m2 geschätzt; tight junctions und Desmosomen dichten die Gallenkanäle ab. Basolaterale Membrantransporter lassen die Aufnahme von Stoffen aus dem Pfortaderblut zu, z.B. rückresorbierte Gallensalze über NTCP (Natrium-taurocholate cotransporting peptide). Organische Anionen betreten die Hepatozyten über OATP (organic anion transport proteins), Kationen über OCT (organic cation transporters); die basolaterale Membran exozytiert Stoffe mittels MRP (multidrug resistance-associated proteins). An der apikalen Membran transportieren MRP Bilirubinglukuronid, BSEP (bile salt export pump) Gallensalze, BCRP (breast cancer resistance protein) sulfatierte Steroid- und Gallensäurekonjugate aus der Zelle in die Gallenflüssigkeit. |
Die Leber erneuert ihre Zellen innerhalb eines Jahres mehrmals vollständig. Unterstützt durch hepatocyte growth factor (HGF), EGF, TGF, IL-6, Wachstumshormon, Insulin, Noradrenalin, Serotonin, T3/T4 treten Hepatozyten bei Bedarf in
einen Vermehrungszyklus ein (G0 → G1; 1 oder 2 Mitosen), danach wieder
in die G0-Phase. Nicht-parenchymatöse Zellen (Endothel-, Kupffer-, Stellatumzellen) werden ebenfalls laufend erneuert.
Kompensatorisches Wachstum ersetzt entferntes oder untergegangenes Lebergewebe - ~25% der normalen Organmasse reichen für vollständigen Ersatz aus. Die Regeneration hängt auch ab von der extrazellulären Matrix
(Leitstrukturen, mechanische Stützung, Freisetzung regulatorischer
Stoffe). Entfernung von Teilen der Leber kann zu
~20-fachem HGF-Anstieg im Blut führen Die Leber speichert Vitamine und Spurenelemente. Kupfer wird an Metalloproteine gebunden, bei Bedarf abgegeben, überschüssiges Kupfer mit der Galle (proteingebunden) ausgeschieden. Durch Somatotropin angeregte Hepatozyten bilden IGF (Somatomedin). Die Leber aktiviert Hormonvorstufen (Dejodinierung von T4 zu T3, 25-Hydroxylierung von D3-Hormon) und Pharmaka, andere baut sie ab (Insulin, Glukagon, Steroide, Eikosanoide). Sie wirkt an der Regulierung des osmotischen Gleichgewichts mit (osmotischer Puffer) und enthält Osmorezeptoren. Mikrovilli vergrößern die Oberfläche für den Stoffaustausch (Gallenkapillaren ~10 m2). Gap junctions erlauben Kommunikation zwischen Hepatozyten. Die apikale Membran der Hepatozyten (15% der Membranfläche) liegt am kanalikulären Lumen (Gallebildung), die basolaterale (85%) grenzt an die Blutseite; die beiden sind unterschiedlich mit Permeasen und Transportern bestückt (polare Organisation). Zwischen den beiden Membranen liegt ein Schlussleistensystem (limitierter parazellulärer Austausch) Die Galle dient der Emulgierung (Fettverdauung) und Eliminierung (Abbauprodukte, Toxine). Sie enthält gallensaure Salze (~40%), Elektrolyte (~30%), Phospholipide, Proteine, Cholesterin, Bilirubin. Die Gallebildung wird angeregt durch Sekretin, CCK, steigende Gallensäurekonzentration im Pfortaderblut, Insulin und Glukagon; zur Kontraktion wird die Gallenblase angeregt durch CCK und Acetylcholin (parasympathische Aktivität). Gallensäuren werden im Ileum zu ~95% rückresorbiert, im enterohepatischen Kreislauf zirkulieren 2-4 Gramm (Gallensäurepool), ~0,6 g/d werden ausgeschieden und nachsynthetisiert NTCP (Natrium-Taurocholat Cotransporter) benötigt man für die Resorption von Gallensalzen in die Leberzellen, MRP2 (multidrug resistance-associated protein) für den Transport von Bilirubin und anderen organischen Anionen in die Gallencanaliculi - bei einem MRP2-Defekt tritt Hyperbilirubinämie auf |