Die
meisten im Darm resorbierten Stoffe gelangen über den
Pfortaderkreislauf direkt zur Leber. Hier werden sie gespeichert,
umgebaut, (in)aktiviert, für Syntheseprozesse verwendet - darum kümmern
sich die Hepatozyten. Andere (nichtparenchymale) Zellen übernehmen immunologische Schutz- und
Abwehrfunktionen. Auch endokrin ist die Leber aktiv (Hepatokine,
IGF). Die Leber bildet Gallesekret und nimmt damit u.a. an Fettverdauung (Gallensäuren) und Hämabbau teil (Gallenfarbstoffe). Als stark durchblutetes Organ ist die Leber sehr kreislaufwirksam (~30% des Ruhe-Herzminutenvolumens) und weist einen höheren spezifischen Sauerstoffverbrauch auf (>5 ml/min/100g) als das Gehirn (3,5 ml/min/100g). Auch im Säure-Basen-Gleichgewicht hat die Leber eine wichtige Position: Im periportalen Bereich baut sie den Großteil der Ammoniumionen zu Harnstoff um, im perivenösen Bereich baut sie Ammonium in Glutamat ein (dabei entsteht Glutamin). Die Stoffwechselleistung der Leberläppchen hängt vom lokalen Sauerstoffpartialdruck ab: Die sauerstoffreichen periportalen Felder konzentrieren sich auf die Synthese von Harnstoff, Cholesterin, Glucose und Gallensäuren, den oxidativen Energiemetabolismus sowie den Abbau von Aminosäuren und Glykogen; die sauerstoffärmeren perivenösen Felder auf Abbau, Entgiftung und Ausscheidung, Biotransformation, Glykolyse, Glutamin- und Lipidsynthese. |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Ammoniums aus dem Proteinabbau wird unter Verbrauch von Bicarbonat in Harnstoff umgewandelt, der Rest zur Bildung von Glutamin (aus Glutamat) verwendet. Bei Azidose verlagert sich die Stickstoffausscheidung in Richtung Ammonium (normalerweise ~40 mM/d), bei Alkalose in Richtung Harnstoff (~450 mM/d) ![]() |