Der
erste postpartale Atemzug verlangt dem Neugerorenen beträchtliche Anstrengung ab - eine Druckexkursion
von etwa 10 kPa
bewegt knapp 40 ml Luft (später reicht ein Druckaufwand von ~0,2 kPa). Schon mit den folgenden Atemzügen wird die
Ventilation leichter; die volle
Entfaltung der Alveolen nimmt mehrere Tage in Anspruch. Unmittelbar postpartal treten Sauerstoffmangel (die Partialdruckwerte müssen auf neue Niveaus ansteigen), geringes Blutzuckerniveau (das hebt den Adrenalinspiegel, Leberglykogen und Fettsäuren werden genutzt) und Abkühlung auf (die extrauterine Wärmeregulierung muss erst trainiert werden). Nach wenigen Tagen sind Hypoxie, Hypoglykämie und Hypothermie verschwunden, aber der Bilirubinspiegel hat sich stark erhöht: Die Leber muss erst lernen, mit Gallenfarbstoffen (aus dem Hämoglobinabbau) umzugehen. Die Haut färbt sich gelblich (icterus neonatorum), erst nach etwa einer Wochen beginnen die Bilirubinwerte wieder zu sinken. Die (auf das Gewicht normierte) Nierenfunktion ist zunächst eingeschränkt (~5fach erhöhte Verweildauer nierengängiger Medikamente); ein halbes Jahr später hat sich die normierte Funktionskapazität etwa verzehnfacht (auf das Doppelte der Referenzwerte für Erwachsene), ein Zeichen enorm gesteigerter Funktionsfähigkeit. Das körperliche Wachstum steht unter dem Einfluss mehrerer Hormone, führend sind das Wachstumshormon (Somatotropin) und das von ihm abhängige IGF1. Steuernd wirkt das hypothalamische GHRH, das unter dem Einfluss einer Fülle neuroendokriner Faktoren steht. Die Vorgänge im wachsenden Knochen sind ebenfalls vielfältig gesteuert - mechanisch, parakrin und endokrin. |
Bei einem offen gebliebenen foramen ovale (Vorhofseptumdefekt) kann es zu Erhöhung der rechtsventrikulären Vorlast kommen |
Stadium |
Schamhaar |
Genitalien ![]() |
Brust ![]() |
Tanner I vorpubertär |
Flaumhaar |
Hodenvolumen < 1,5 ml Penis klein |
Keine fühlbare Brustdrüse Warzenhof folgt den Hautkonturen der umgebenden Brust |
Tanner II |
![]() ![]() |
Hodenvolumen → 1,6 bis 6 ml Haut des Hodensackes verdünnt, rötlicher erweitert Penislänge unverändert |
Brustknospe entwickelt sich Brustdrüsengewebe wird tastbar Warzenhof leicht vergrößert |
Tanner III |
Kräftiger, gekräuselt, dunkler |
Hodenvolumen 6-12 ml Penislänge nimmt zu |
Brust beginnt sich zu wölben Drüsengewebe größer als die Grenzen des Warzenhofes Warzenhof wächst, bleibt in einer Ebene mit umgebendem Gewebe |
Tanner IV |
Ausbreitung über Schamhügel, noch nicht Oberschenkel |
Hodenvolumen 12-20 ml Hodensack wird größer und dunkler Penisumfang und -Länge nehmen zu |
Brustgröße und Erhebung nehmen zu Brustwarze und Warzenhof heben sich von der Brustkontur ab |
Tanner V erwachsen |
Erwachsen, über Schenkel bis linea alba |
Hodenvolumen >20 ml Hodensack und Penis ausgewachsen |
Brust erreicht ihre Endgröße Warzenhof bildet wieder eine Ebene mit der Brustkontur, aus der nur die Brustwarze hervorsteht |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |