Follikel: folliculus = Hülle, Hülse, Ledersack
Pendrin: Vaughan Pendred
Plummerung: Henry S. Plummer
Thyreoidea: θυρεός = türähnliches (θυρα = Türe) Schild (Schilddrüse), εἶδος = ähnlich, verwandt
Transthyretin: transports thyroxine and retinol
Wolff-Chaikoff-Effekt: Israel Chaikoff
Trijodthyronin (T3) ist die biologisch aktive, Thyroxin
(T4) die Transportform (Blut) des Schilddrüsenhormons. Beide Formen sind im
Extrazellulärraum weitgehend an Protein gebunden; T3 zu ≥99,5%
(Halbwertszeit ein Tag), T4 sogar zu ≥99,95% (Halbwertszeit eine Woche). Die Konstruktion der Schilddrüse ist - angesichts schwankenden Jodangebotes in der Ernährung - auf Speicherkapazität ausgelegt: Die hormonbildenden Epithelzellen sind um einen zentralen Follikel angeordnet, in dessen Matrix (das Kolloid) sie ein Trägereiweiß (das Thyreoglobulin) produzieren, auf dem die Hormonmoleküle zusammengesetzt und jodiert werden. Wird Hormon im Organismus benötigt, resorbieren die Epithelzellen aus diesem Speicher und reichen T3/T4 an das Blut weiter. Das hypothalamisch-hypophysäre System mit seinen Steuersubstanzen TRH (magnozelluläre Zellen im nucl. paraventricularis) / TSH (Adenohypophyse) reagiert auf den aktuellen T4/T3-Spiegel im Blut und wird von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst; beispielsweise regt Leptin die Expression von TRH (und damit den Stoffwechsel) an. Das Wirkungsspektrum der Schilddrüsenhormone ist enorm breit: Dazu gehören -- Förderung von Entwicklung, Differenzierung und Wachstum -- Stimulierung des Stoffwechsels -- Anregung von Sauerstoffverbrauch, Atmung und Kreislauf -- Förderung der Hirnentwicklung -- Steigerung der Körpertemperatur -- Beschleunigung der Muskelfunktion. |
In der Schilddrüse befinden sich kolloidgefüllte Follikel (0,02 bis ~1 mm Durchmesser) |
Jodid gelangt über Symport mit Natrium in Follikelepithelzellen |
Schilddrüsenhormone werden an Thyreoglobulin gebunden im Kolloid gespeichert |
Schilddrüsenhormone sind hydrophob und werden an Protein gebunden transportiert |
Werden Schilddrüsenhormonrezeptoren übermäßig erregt (z.B. Gain-of-function- Mutation: Gen hyperaktiv; oder Mb. Basedow: TSH-stimulierende Autoantikörper), sinkt die Konzentration von TRH und TSH |
Physiologische Wirkungen von T3/T4![]() Nach Boron / Boulpaep: Concise Medical Physiology, Elsevier 2021 |
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Ziel |
Niedriger Hormonspiegel (Hypothyreose) |
Hoher Hormonspiegel (Hyperthyreose) |
Grundumsatz |
↓ | ↑ |
Kohlenhydrat- stoffwechsel |
↓Gluconeogenese ↓Glykogenolyse Blutzuckerspiegel im Normbereich |
↑Gluconeogenese ↑Glykogenolyse Blutzuckerspiegel im Normbereich |
Protein- stoffwechsel |
↓Synthese ↓Proteolyse |
↑Synthese ↑Proteolyse |
Lipid- stoffwechsel |
↓Lipogenese ↓Lipolyse ↑Cholesterinspiegel |
↑Lipogenese ↑Lipolyse ↓Cholesterinspiegel |
Thermogenese |
↓ | ↑ |
Autonomes Nervensystem |
Katecholaminspiegel im physiologischen Bereich |
↑ Expression von ß-Adrenozeptoren - Katecholamin- sensitivität ↑(bei normalem Serumspiegel) |
Charakteristika von Schilddrüsenhormonen |
Tyrosinderivate, Jodierung von Thyronin |
Lipophil, an Thyreoglobulin in Follikeln gespeichert |
Regulation über Synthese, Jodierung, Sekretion |
Transport im Blut eng an Protein gebunden (höchste biologische Halbwertszeiten) |
Wirkung über intrazelluläre Rezeptoren (nukleär) |
Orale Gabe möglich |
Mb. Basedow kann die Katecholaminwirkung am Herzen verstärken (Schilddrüsenhormone erhöhen die ß1-Rezeptor-Expression) |
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