Täglich werden
1-3 g Albumin filtriert (im Primärfiltrat ≤4
mg/l), aber
nur ~30 mg/d (1-2% der filtrierten Menge) ausgeschieden - der größte
Teil (~98%) wird über Megalin / Cubulin - Rezeptoren der Tubulusepithelien in Vesikel aufgenommen und lysosomal abgebaut. Peptide (bis ~40 Aminosäuren: Angiotensin, ANP, Gastrin, Glukagon, Parathormon, Hypophysenhormone) werden durch Peptidasen im Bürstensaum in Aminosäuren und Peptidfragmente zerlegt; Insulin wird endozytiert und lysosomal abgebaut (~50% des Insulins katabolisiert die Leber)
Die Niere sezerniert nichtflüchtige Säuren (wie Phosphat, Citrat, Sulfat); ungepuffert würde der Harn-pH ~1,3 betragen (entsprechend ~70 mM H+ in ~1,5 Liter), Puffersysteme im Harn heben den Wert auf 5,4 (4,6-7,5). Glomerulär filtriertes Bicarbonat (~4500 mM/d) wird rückresorbiert (85% im proximalen - der zusätzlich Bicarbonat produziert -, 15% im distalen Tubulus). Bei
Alkalose sinkt die Bicarbonat- Rückresorption bis auf ~65%, bis
zu 35% des filtrierten Bicarbonats werden dann mit dem Harn ausgeschieden.
Die Bicarbonatsynthese erfolgt über den Ammonium- und
Phosphatmechanismus. Glomerulär filtriertes Phosphat wird zu 90% rückresorbiert; 10% werden ausgeschieden und dienen der Pufferung (pK-Wert 6,8 des primär / sekundären Phosphatsystems). Je saurer der Harn, desto mehr H+ puffert das Phosphat
Die Nieren (~0.5% des Körpergewichts) verbrauchen
~10%
des Ruheumsatzes - vor allem für den tubulären Transport von Salzen
(Na/K-ATPase in der basolateralen Membran) in der Rinde (9 ml O2/min/100g). Substrat
sind vor allem Fettsäuren, auch Ketonkörper: Proximale Tubuli
bilden aus α-Ketoglutarat Glucose. Sie sind auf kontinuierliche
Sauerstoffzufuhr angewiesen (keine glykolytische Kapazität), die
spezifische Durchblutung beträgt ~400 ml/min/100g (mehr als maximal
aktives Myokard)
Erythropoetin aus peritubulären interstitiellen Zellen
wird auf lokale Hypoxie hin (verminderte Durchblutung,
Hämoglobinmangel, Höhenaufenthalt) freigesetzt und regt die Neubildung
roter Blutkörperchen im Knochenmark an, so erhöht sich die Zahl der
Erythrozyten und die O2-Transportkapazität. Der Transkriptionsfaktor Hyopoxia-inducible factor (HIF-1 in der Niere, HIF-2 in Niere und Leber) reguliert die Ablesung des Epo-Gens. Ohne Epo-Wirkung sinkt der Hämatokrit auf mindestens die Hälfte des Normalwertes
Renin
stammt aus juxtaglomerulären Zellen im vas afferens, dieses steht unter
sympathischer Kontrolle und wird lokal reguliert (Blutdruck, [NaCl] in
der macula densa, tubulo-glomeruläres Feedback). Über Angiotensin
steigt die Freisetzung von Aldosteron, unter dessen Wirkung das distale Tubulussystem
~5%
des glomerulär filtrierten Natriums resorbiert: Durch rasche Anregung
des Na/H-Austausches (direkter Effekt), Expression von Na+-Kanälen in
der apikalen Membran (verzögerter Effekt) sowie Vermehrung von
Na/K-ATPase in der basolateralen Membran (langfristiger Effekt)
Die Niere metabolisiert 25-(OH)D3 mittels des Zytochrom P-450-Enzyms CYP 27B1 zum biologisch aktiven Vit-D3-Hormon Calcitriol 1,25-(OH)2D3. Parathormon regt diese Hydroxylierung an. - Kinine werden von der Niere gebildet, diese wirken gefäßerweiternd, teils über Prostaglandine natriuretisch, und fördern die Ureterperistaltik
|