Angiogenese: ἄγγεiον = Gefäß, γένεσις = Entstehung| Zellen
reagieren auf verschiedenste Reize aus ihrer Umgebung. Sie
kommunizieren über lokale Molekülbrücken, oder
über längere Distanzen mittels Signalmolekülen (z.B. Hormone). Rezeptoren
befinden sich in der Zellmembran
(eine Barriere für viele Signalstoffe) oder im
Zellinneren. Signalsubstanzen können auf die Zelle selbst rückwirken (Autokrinie), bzw. lokal (Parakrinie) oder über die Blutbahn (endokrin) andere Zellen beeinflussen. Mechanischer Zellkontakt erfolgt über Adhäsionsmoleküle (CAMs, cell adhesion molecules): Cadherine stabilisieren Kontakte zwischen Zellen desselben Typs, Integrine binden an Moleküle der extrazellulären Matrix, Selektine vermitteln die Anhaftung von Blutkörperchen an die Gefäßwand. Sie binden an gleiche oder unterschiedliche Partnermoleküle, an gleiche (homotypische) oder verschiedene Zellen (heterotypische Interaktion). Adhäsionsmoleküle beteiligen sich an unterschiedlichen Vorgängen - z.B. Osteonectin an Gewebsneubildung; Osteopontin an Leukozytenmigration; Tenaszine an der Zelladhäsion. Die extrazelluläre Matrix enthält spezielle Moleküle wie ![]() -- Hyaluronsäure mit ihrer enormen Wasserbindungskapazität, sie bestimmt die viskösen Eigenschaften des Interstitiums ![]() -- Glykosaminoglykane, sie verknüpfen die extrazelluläre Situation (Kräftemuster) mit der Funktion eingebetteter Zellen (Verankerung, interzelluläre Adhäsion u.a.) Die Aussprossung neuer Gefäße (Angiogenese) erfolgt nicht nur während Wachstum und Differenzierung, sondern auch in Situationen, wo Gewebe reorganisiert wird - wie in Muskel (Muskeltraining), Ovar und Endometrium, Plazenta und Brustdrüsen (Reproduktion), Wunden, Knochenbrüchen (Heilung). |
Reize, Signale, Hormonantworten, Hormonarten
Gap junctions
Mediatoren
JAK-STAT-Weg, Ras-MAP-Kinase-Weg: Zugriff auf die Transkription
cAMP und cGMP
Adhäsionsmoleküle
Extrazelluläre Matrix
Angiogenese
Crosstalk

Selektine
Extrazelluläre Matrix
Glykosaminoglykane
HIF, HRE
Crosstalk
, die u.a. Zelladhäsionsmoleküle enthält (
Abbildung).
Abbildung: Beispiel einer Glykokalyx 
Die Kohlenhydrat-"Schale" der Glykokalyx schützt vor mechanischen und enzymatischen Schäden
Die Glykokalyx fördert stabile Kontakte mit anderen Zellen (Gewebeaufbau, Fertilisation)
Die Glykokalyx hilft bei der Identifikation von Zellen (z.B. unterscheiden sich die Kohlenhydratmuster der Blutgruppenfaktoren A, B, 0)
) und andere (für direkten Kontakt mit Nachbarzellen: mittels gap junctions oder juxtakrin
, frei in die unmittelbare Umgebung: parakrin
, oder in den Kreislauf: endokrin
) über verschiedene Signalwege (
Abbildung):

Abbildung: Signalwege auf / zwischen Zellen
juxtakrin
(der Stoff verbleibt auf der Zelle und tritt mit einer benachbarten
Zelle in unmittelbaren Kontakt - z.B. heparinbindendes EGF bei der
Wundheilung) bzw.
parakrin wirken (der
Signalstoff diffundiert zu benachbarten Zellen unterschiedlichen Typs -
z.B. Effekt von Testosteron aus Leydig-Zellen auf Sertoli-Zellen im
Hoden).
Abbildung: Interaktionen zwischen Zellen
Direkte Kommunikation - mechanisch, elektrisch, chemisch - kann über Ligand-Rezeptor-Brücken (z.B. dei der Interaktion von Lymphozyten und antigenpräsentierenden Zellen) oder über Kontakte
zwischen Zelladhäsions- bzw. Junktionsmolekülen - wie Connexine im Falle von gap junctions, Claudine und Occludine in Schlussleisten (tight junctions) - erfolgen (
Abbildung).
Indirekte Kommunikation betrifft
in den Extrazellulärraum sezernierte Informationsmoleküle,
die über kurze Distanz wirken (z.B. Neurotransmitter) oder
gegebenenfalls zwischen Organen ausgetauscht und von mit entsprechenden
Rezeptoren bestückten Zellen erkannt werden (
Abbildung links
oben). Auch Wechselwirkungen
zwischen Integrinen und Molekülen der extrazellulären Matrix (links
unten) werden zu dieser Kategorie gezählt.
Gap junctions (Nexus) - Kontakte zum Austausch von Molekülen und als elektrische Brücke (Reizübertragung). In diese scheibenförmigen Membranareale sind Tunnelproteine (Connexone)
eingelagert, durch die Ionen (elektrische Ladungen →
Aufbau von Membranpotentialen, funktionelles Synzytium) bzw. relativ
kleine Moleküle (ATP, Signalstoffe, Metabolite) zwischen den
Zytoplasmen benachbarter Zellen ausgetauscht werden können
Tight junctions - Kontakte zum Abdichten des Zwischenzellraums, z.B. zwischen Enterozyten (Darmmukosazellen) oder Endothelzellen (z.B. Blut-Hirn-Schranke)
(Hemi)-Desmosomen - Haftkontakte für den Zusammenhalt,
entweder zwischen zwei Zellen (Desmosomen,
Abbildung) oder zwischen Zellen und
extrazellulärer Matrix (Hemidesmosomen, s. auch dort). Beteiligte Adhäsionsmoleküle
sind u.a. Cadherine (zwischen Zellen) oder Integrine (zwischen Zelle
und Matrix)

Abbildung: Komponenten eines Desmosoms
, Pharmaka
u.a.), die aufgrund mangelnder Fettlöslichkeit nicht direkt in die
Zelle gelangen können. Das Aussenden solcher Informationsmoleküle
betrifft nicht nur "klassische" hormonbildende
Zellen (z.B. in Hypothalamus und Hypophyse, Schilddrüse, Nebennieren,
Geschlechtsorganen), sondern so gut wie alle Gewebe, z.B.
Fettzellen, Muskelzellen, Leberzellen, Immunzellen.
werden auf verschiedenste Reize
hin ausgeschüttet. Diese können nichthormonell (physikalisch, chemisch,
s. Tabelle) oder ihrerseits endokriner Natur sein (insbesondere trope Hormone des hypophysär-hypothalamischen Systems).
![]() Nichthormonelle hormonregulierende Reize ![]() Nach Wilkinson / Brown, An introduction to neuroendocrinology, 2nd ed. Camcridge University Press 2015 |
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| Reiz |
Hormon |
Ursprungsort |
Reiz | Hormon | Ursprungsort |
| UV-Strahlung |
(Vit.-) D-Hormon |
Haut |
Hoher Blutzucker- spiegel |
Insulin | Pankreas (β-Zellen) |
| Licht |
Melatonin |
Epiphyse |
Niedriger Blutzucker- spiehel |
Glucagon | Pankreas (α-Zellen) |
| Dehnung / Nahrung |
Gastrin |
Magen |
[Ca++] hoch (Blut) | Calcitonin | Schilddrüse |
| Proteine, Fette |
Cholezystokinin |
Duodenum |
[Ca++] niedrig (Blut) | Parathormon | Neben- schilddrüsen |
| Proteinreiche Nahrung |
PYY | Darm |
[Na+] hoch (Blut) | Vasopressin | Hypophysen- hinterlappen |
| Hunger |
Ghrelin | Magen |
[Na+] niedrig (Blut) | Aldosteron | Nebennieren- rinde |
Peptid- bzw. Proteohormone:
Dies ist eine sehr große Gruppe mit Überschneidungen zu Zytokinen,
Cotransmittern u.a. Sie wirken auf membranständige Rezeptoren.
Beispiele: Insulin und Glukagon, Somatomedine und Somatostatin,
Parathormon und Calcitonin, Angiotensin und ANF, einige
Hypophysenvorderlappenhormone (Prolactin, STH, ACTH, MSH).
Glykoproteine: FSH und LH sowie TSH aus dem Hypophysenvorderlappen, sowie Erythropoetin wirken ebenfalls an membranständigen Rezeptoren.
Steroide: Mineral- und Glukokortikoide aus der Nebennierenrinde, Geschlechtshormone, und das
Vitamin-D-Hormon. Diese lipidlöslichen Stoffe wirken typischerweise
über Rezeptoren in der Zelle (Wirkung auf die Transkription im
Zellkern).
Tyrosinderivate sind Thyroxin / Trijodthyronin (Wirkung am Zellkern) sowie Katecholamine (Wirkung an der Zellmembran).
Gewebshormone
- hierher zählt man u.a. Prostaglandine und Leukotriene, die aus
Arachidonsäure gebildet werden und auf membranständige Rezeptoren
wirken.
Abbildung: Gap junction, bestehend aus Konnexonen 
Gewebe wie Knochen und
Augenlinse (Funktion: Austausch von Stoffen), in Gallenkapillaren u.a.| Konnexone leiten Erregung über Herz- und glatte Muskulatur (single-unit-Typ) |
| Sinkt der intrazelluläre pH-Wert oder steigt hier [Ca++], nimmt die Konduktivität von angrenzenden gap junctions ab |
, Wachstumsfaktoren, Hormone) steuern das
Zellwachstum, Mitogene (Zellteilung anregende Proteine) lösen Zellteilungen aus.
Einige Signalstoffe wirken auf kurze
Distanz (Transmitter, Mediatoren), andere auf weite Strecken
(Hormone).
auf die Zelle selbst zurückwirken (Autokrinie);
Funktion (z.B. Wundheilung) und Differenzierung (z.B. während der
Embryogenese) vieler Gewebe ist davon abhängig, insbesondere betrifft
dies Wachstumsfaktoren
auf Nachbarzellen wirken (Parakrinie);
ebenfalls meist Wachstumsfaktoren, steuern diese Funktion und
Differenzierung von Zielzellen in der Umgebung, welche über
entsprechende Rezeptoren verfügen. Transmitter können in diese Gruppe eingereiht werden
von epithelialen
(endokrinen)
Zellen oder (neuroendokrinen) Nervenzellen an die Blutbahn
abgegeben werden und so Zellen überall im Organismus beeinflussen.
direkte Wirkung ausübende (effektorische - z.B.
Schilddrüsenhormone) und
endokrine Drüsen beeinflussende
(regulatorische) Hormone, z.B. TSH.
Abbildung: Kommunikation zwischen Zellen: Beispiel Adipozyt als Empfänger
Fgf21, Fibroblast growth factor 21
Irisin
Natriuretische Peptide
Noradrenalin
Orexin
T3, T4
Vegf, Vascular endothelial growth factor

Erkennung des externen Signalstoffs (z.B. Hormon) am Rezeptor - mittels Ionenbindung, van-derWaals- Kräften oder hydrophober Interaktion
Signaltransduktion: Bildung eines intrazellulären second messenger
Übersetzung und Verstärkung dieses Signals über Effektoren
Modulation der Expression / Aktivität der Effektoren (Ionenkanälen, Enzymen, Transkriptionsfaktoren)
Integration des Einflusses mehrerer gleichzeitig wirkender Signalwege
Beendigung (Termination) durch Rückkopplung auf potenziell allen Ebenen der Signalübertragung
Abbildung: JAK-STAT-Mechanismus
vgl. dort
Abbildung / vgl. dort). Zahlreiche G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (GPCRs) wirken auf PKA und über diese auf Transkriptionsfaktorern wie CREB (
Abbildung).
CREB (cAMP response element binding protein) ist ein Transkriptionsfaktor, der CRE (cAMP response element)
- eine die Ablesung entsprechender Zielproteine steuernde DNA-Sequenz in der Promotorregion von Zielgenen -
bindet und so die Expression verschiedener Gene beeinflusst. CREB ist ein Substrat verschiedener Kinasen, wie der
cAMP-abhängigen Proteinkinase A - diese wandert in
den Zellkern, um dort CREB zu phosphorylieren (
Abbildung).
Die Phosphorylierung / Aktivierung von CREB erfolgt innerhalb einer
halben Stunde, hält für ca. 24 Stunden an und erhöht seine Affinität
für den Co-Aktivator CBP (CREB binding protein),
der die Transkription aktiviert.
Abbildung: Steuerung der Gentranskription durch cAMP
Membranständig - dies ist ein Hormonrezeptor, und zwar für natriuretische Peptide;
Löslich - aktivierbar durch Stickstoffmonoxid (NO).
cAMP und cGMP werden durch Phosphodiesterasen (PDE) abgebaut, welche zyklische Nukleotide an deren 3',5'-Bindungsstelle hydrolysieren (3',5'-zyklische Nukleotide-PDE).
HSP 90 und HRE:
Fettlösliche Signalstoffe - Steroidhormone, Retinsäure - finden an der Zellmembran keine Barriere, sondern
durchdringen die Phospholipidlamelle ohne Schwierigkeiten und finden
sich dann im Zellinneren wieder. Hier binden sie an entsprechende
(intrazelluläre) Rezeptoren und lösen sie dabei von ihrer Bindung an
das "Hitzeschockprotein 90" (HSP 90) - sozusagen der "Ruhezustand" der Steroidrezeptor-Moleküle.
vgl. dort
Cadherine, Desmosomen
Integrine
Selectine

Abbildung: Systeme der Kontaktnahme von Zellen
Abbildung) - und dort auch an der Blutgstillung mitwirken kann.
Laminin ist neben Typ-IV-Kollagen ein Hauptbestandteil der 40-120 nm dicken Basalmembranen.
Diese umhüllen Muskel-, Fett- und Gliazellen und bilden eine Schicht
unterhalb aller Epithelzellen (was zu deren Polarität beiträgt). Sie
beteiligen sich auch an kapillärer Filterfunktion, z.B. in den Glomeruli
der Niere (dort sind sie zwischen Endo- und Epithelzellen eingelagert).
Laminin vermittelt die gewebespezifische schichtartige Anordnung von
Zellen der Basalmembran.
Fibronectinmoleküle sind sehr große (~500 kDa) Glykoproteine, bestehend aus sich teils wiederholenden Einheiten (repeats),
die andere Moleküle wie Fibrin, Kollagen, Integrine oder Heparin binden
können. Fibronectin findet sich in löslicher Form auch im Blut, in
unlöslicher Form als Fibronectinfibrillen in der extrazellulären
Martrix - und zwar auf der Oberfläche von Zellen (Fibronectinmoleküle benötigen Integrine für ihre Polymerisierung), was eine mechanische Verbindung der Zellen mit ihrer Umgebung ergibt.
Abbildung:
Molekulare Brückenbildung zwischen Zellen
Die Immunglobulin-Superfamilie ist eine umfangreiche Gruppe von Proteinen, die eine Immunglobulin-Domäne enthalten. Zu ihr gehören Antikörper, T-Zell-Rezeptoren, MHC-Moleküle, CD4, CD8.
Über Rezeptor-Tyrosinkinasen und Ephrine s. dort
zur
gleichen (homotypische / homophile Interaktion) oder
zu einer anderen Zellgruppe gehören (heterotypische / heterophile Interaktion) (
Abbildung).
Immunglobuline s. dort). Sie binden weniger stark als andere Adhäsionsproteine; sie dienen der
"Feinabstimmung" im Rahmen von Entwicklungs- und Regenerationsprozessen:
Junctional adhesion molecules (JAM) auf Leukozyten, Plättchen, Endothelzellen, Epithelzellen verknüpfen intra- und extrazelluläre Abläufe und übernehmen spezielle
Aufgaben in Bereichen wie Zellmigration, Zellteilung, Angiogenese,
Hämostase, Hämatopoese, Epithelbarrieren, Keimzellentwicklung oder Nervenfunktionen (
s. dort). Sie beteiligen sich an der Regelung von Motilität, Polarität, Proliferation von Zellen, Ausbildung von tight junctions;
ICAMs (
Abbildung - Intercellular cell adhesion molecules 1 - 5) spielen im Rahmen von Entzündungsvorgängen eine Rolle;
VCAM-1 (Vascular cell adhesion molecule 1) des Endothels bindet an Integrine;
NCAMs (Neural cell adhesion molecules,
Abbildung)
werden nicht nur von Nervenzellen exprimiert und sind reich an
Sialinsäure (und daher stark negativ geladen - dadurch können sie die
Adhäsion auch abschwächen statt verstärken).Immunglobulin-Superfamilie![]() Nach Doan / Lievano / Swanson-Mungerson / Viselli, Immunology (3rd ed). Lippincott Illustrated Reviews, Wolters Kluwer 2022 |
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| Bezeichnung |
Synonym |
Exprimiert von |
Ligand(en) |
| CD2 |
LFA-2 |
T-Zellen |
LFA-3 |
| ICAM-1 |
CD54 |
Aktiviertem Endothel, Lymphozyten, dendritischen Zellen |
LFA-1 Mac-1 |
| ICAM-2 |
CD102 |
Dendritischen Zellen |
LFA-1 |
| ICAM-3 |
CD50 |
Lymphozyten |
LFA-1 |
| LFA-3 |
CD58 |
Antigenpräsentierenden Zellen Lymphozyten |
CD2 |
| VCAM-1 |
CD106 |
Aktiviertem Endothel |
VLA-4 |

Abbildung: Komponenten interzellulärer Verbindungsmoleküle
Über Desmosomen s. auch dortCadherine![]() Nach Doan / Lievano / Swanson-Mungerson / Viselli, Immunology (3rd ed). Lippincott Illustrated Reviews, Wolters Kluwer 2022 |
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| Bezeichnung |
Synonym |
Exprimiert von |
Ligand(en) |
| E-Cadherin |
CDH1 |
Epithelien |
E-cadherin |
| N-Cadherin |
CDH2 |
Neuronen |
N-Cadherin |
| P-Cadherin |
CDH3 |
Plazenta |
P-Cadherin |
| Desmocolline |
DSC1,2,3 |
Epithelien |
Desmocolline |
| Desmogleine |
DSG1,2,3 |
Epithelien |
Desmogleine |
Abbildung oben). Sie binden an Moleküle der extrazellulären Matrix
(z.B. Fibronektin), was zelluläre Reaktionen auslöst (z.B. Beteiligung
an Effekten von Wachstumsfaktoren oder Umlagerung des Zytoskeletts).
Unter besonderen Umständen dienen sie auch der Adhäsion zwischen
Zellen.
Abbildung: Einfluss von Integrinen auf die Wirkung von Wachstumsfaktoren
Zum Ras-Mechanismus s. dort
Fibronektin bindet an zahlreiche andere Moleküle;
Laminine sind stabilisierende Proteine in Basalmembranen, die an
spezifische Rezeptoren (z.B. Integrine) binden und die Kommunikation
zwischen Zelle und extrazellulärer Matrix unterstützen;
Osteopontin bindet insbesondere im Knochen (Hydroxylapatit), verknüpft Zellen untereinander und beteiligt sich u.a. an Signalübermittlung, Abdichtung (z.B. am Dichtungsrand von Osteoklasten) und Blutgerinnung.Integrine![]() Nach Doan / Lievano / Swanson-Mungerson / Viselli, Immunology (3rd ed). Lippincott Illustrated Reviews, Wolters Kluwer 2022 |
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| Bezeichnung |
Synonym |
Exprimiert von |
Ligand(en) |
| LFA-1 |
CD11a:CD18 |
Phagozyten Neutrophilen T-Zellen |
ICAM-1/2/3 |
| Mac-1 |
CD11b:CD18 |
Neutrophilen Makrophagen Monozyten |
ICAM-1 |
| CR4 |
CD11c:CD18 |
Dendritischen Zellen Neutrophilen Makrophagen |
iC3b (Complement- fragment) |
| VLA-4 |
CD49d:CD29 |
Lymphozyten Makrophagen Monozyten |
VCAM-1 |

Abbildung: Rekrutierung von T- und NK- Lymphozytenvorstufen beim Neugeborenen
Abbildung oben) und der Identifikation einer Eizelle durch Spermien - eine bedeutende Rolle spielt.
Selectine
vermitteln
vorübergehende Zell-Zell-Kontakte. Es sind Lectine -
kohlenhydratbindende Glycoproteine in Zellmembranen, welche zur Familie
der Zelladhäsionsproteine (cell adhesion molecules
CAMs) gehören und kurzfristig an spezielle Liganden anderer Zellen
binden (s. folgende Tabelle). Sie vermitteln z.B. die Adhäsion ("Abbremsen") von Immunzellen (Leukozyten) an Endothelien, bevor diese in das Gewebe übertreten können (
vgl. dort).
Selectine vermitteln kurzfristige Fixierung von Leukozyten an das Endothel, Austritt (Homing) in entzündetes Gewebe, und Diapedese in lymphatischen Organen (Endothelien in Lymphknoten und Milz bilden "passende" Oligosaccharide). Ihre Expression ist zytokingesteuert. Leukozyten bilden L-Selectin (CD62L), Endothelien E-Selectin (CD62E), Blutplättchen (und Endothelzellen in entzündetem Gewebe) P-Selectin (CD62P). Selectine![]() Nach Doan / Lievano / Swanson-Mungerson / Viselli, Immunology (3rd ed). Lippincott Illustrated Reviews, Wolters Kluwer 2022 |
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| Bezeichnung |
Synonym |
Exprimiert von |
Ligand(en) |
| E-Selectin |
CD62E |
Aktiviertem Endothel |
Sialyl-Lewis-X (Tetrasaccharid) |
| L-Selectin |
CD62L |
Leukozyten |
CB34, GlyCAM-1, MadCAM-1, sulfatiertes Sialyl-Lewis-X |
| P-Selectin |
CD62P |
Thrombozyten aktiviertem Endothel |
Sialyl-Lewis-X PSGL-1 |
Über Struktur- und Transportproteine in der Zelle s. dort
Als extrazelluläre Matrix (ECM)
bezeichnet man ein dreidimensionales, in ein Gel aus komplexen
Kohlenhydraten eingebettetes, interstitielles Maschenwerk aus
Proteinfasern, die von umliegenden Zellen produziert werden. Ihre
molekulare Zusammensetzung ist variabel und bestimmt die Eigenschaften
der ECM (transparent in der Hornhaut des Auges, calcifiziert in Knochen
und Zähnen, dehnungsresistent in Sehnen usw).
Kollagen verleiht dem Gewebe mechanische Festigkeit und Flexibilität, Elastin und Fibrillin verleihen ihm reversible Verformbarkeit, Fibronectin verankert Zellen an der sie umgebenden Matrix.
s. dort.
Abbildung: Interstitielle Matrix
Glykosaminoglykane sind extrem lange, unverzweigte, stark negativ geladene, sehr hydrophile Kohlenhydratketten (Heteropolysaccharide),
bestehend aus sich vielfach wiederholenden Disacchariden, die jeweils
aus einem Aminozucker und einem sauren Monosaccharid (Zuckersäure; die
Uronsäure der Glucose heißt Glucuronsäure) aufgebaut sind. Sie nehmen
den
größten Raumanteil in der Grundsubstanz ein und
bauen druckresistente Gele auf, z.B. in Knorpelsubstanz. Zu den
Glykosaminoglykanen zählen Heparin, Heparansulfat, Dermatansulfat,
Keratansulfat, Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure. Hyaluronsäure besteht aus bis zu 2,5.104 Disaccharid-Einheiten (N-Acetyl- D-Glucosamin- D-Glucuronat). An Hyaluronsäureketten können sich seitlich Proteoglykankomplexe anlagern (Abbildungen).
Kollagene
und andere faserförmige Proteine, die der Matrix Zugfestigkeit
verleihen (s. Tabelle; Kollagenfibrillen haben 10 bis 300 nm
Durchmesser, sie können sich zu Kollagenfasern zusammenlagern, die
mehrere µm dick sind). Fibroblasten können die Anordnung fibrillärer
Elemente je nach den spezifischen Anforderungen des entsprechenden
Gewebes steuern (parallel in Sehnen, gegeneinander gewinkelt in der
Haut, etc);
Glykosaminoglykane,
stark negativ geladene Polysaccharide, die meist an Proteine gebunden
sind, volumenbildend wirken und Druckfestigkeit verleihen (z.B. kann
der Knorpel im Kniegelenk mehreren hundert Atmosphären Druck
standhalten);
über 200 verschiedene oligosaccharid-tragende Glykoproteine, welche Strukturen der Matrix untereinander verbinden können.![]() Kollagenarten (Auswahl) ![]() Modifiziert nach Alberts et al, Molekularbiologie der Zelle, 6. Aufl. 2015 |
|||
| Art |
Polymerisierte Form |
Gewebeverteilung |
|
| Fibrillen bildend |
I (höchste Belastbarkeit) |
Fibrille |
~90% des Kollagens: Haut, Knochen, Sehnen, Bänder, Hornhaut, innere Organe |
| II |
Knorpel, Bandscheiben, Glaskörper im Auge |
||
| III retikuläre Fasern |
Haut (Fetus), Gefäße, innere Organe |
||
| V |
Zelloberflächen, Haare, Placenta |
||
| XI |
Wie Typ II |
||
| Mit Fibrillen assoziiert |
IX |
Laterale Verbindung mit Fibrillen |
Knorpel |
| Netzwerke bildend |
IV |
Großflächige Netzwerke |
vom Epithel gebildeter Teil der Basalmembran, Linse (Auge), Kapillaren |
| VII |
Ankerfibrillen |
unter mehrschichtigem Plattenepithel |
|
| Transmembran- ständig |
XVII |
Nichtfibrillär |
Hemidesmosomen |
| Proteoglykan- Proteinkern |
XVIII |
Basalmembran |
|
Abbildung oben) ist das einfachste Glykosaminoglykan. Sie
wird von Enzymkomplexen der Zellmembran direkt im Extrazellulärraum
synthetisiert (nicht wie andere Glykosaminoglykane exozytiert).
Hyaluronsäure ist ein langes
Polysaccharid, besteht aus Glukorunsäure und N-Acetyl-Glukosamin; als
sulfatfreies Molekül ist es meist nicht an ein Proteingerüst gebunden.
Mit bis zu 25.000 Disaccharideinheiten beträgt das Molekulargewicht
an die 8000 kDa (zum Vergleich: Kollagenfibrille 290 kDa,
Glykogenkörnchen 400 kDa, Spektrinfibrille 460 kDa, Aggrecan 3000 kDa);
ein einziges Molekül Hyaluronan füllt einen Raumkubus von ca. 300 nm
Kantenlänge aus (300 nm ist ungefähr der Durchmesser einer dicken
Kollagenfibrille).
Hyaluronsäure wird von membranassoziierten Hyaluronsynthasen in das Interstitium sezerniert.
Alle anderen Glykosaminoglykane werden im Golgi-Apparat synthetisiert.
Hyaluronsäure wird durch Hyaluronidase wieder aufgelöst. 
Hyaluronane (beteiligt an Zellmigration und Wundheilung - Zellen haben Hyaluronsäurerezeptoren), 
Dermatan- und
Chondroitinsulfate (Wundheilung, Blutgerinnung, Druckfestigkeit), 
Keratansulfate (Strukturelemente in Auge (Cornea), Knorpel, Knochen; Entwicklung ZNS), 
Heparansulfate (Organentwicklung, Angiogenese, Blutgerinnung). 

Abbildung: Zelle und extrazelluläre Matrix
Anhaftung von Zellen untereinander erfolgt vorwiegend durch Cadherine und CAMs
- Glykoproteine auf Neuronen, Glia-, Muskel- und NK-Zellen, die
benötigt werden für die Fixierung gleichartiger Zellen aneinander sowie
für synaptische Plastizität und Lernvorgänge und Erinnerung)
Diejenige zur extrazellulären Matrix über Integrine (
Abbildung).
Diese Glykoproteine bestehen aus jeweils zwei in die Membran
"gesteckten" Untereinheiten, mit einer kurzen intrazellulären
(Verbindung zum Zytoskelett) und einer langen extrazellulären
Domäne (Fixierung an die Martrix). Der Mensch verfügt über 24
Integrin-Isoformen.
Abbildung).
Abbildung: Extrazelluläre Matrixmoleküle und Zelle
Bei Aktivierung des Immunsystems spielen insbesondere Selectine eine wichtige Rolle für die Bindung zwischen Zellen, z.B. Leukozyten und Endothelzellen.
Osteonectin, das sich an der Gewebsneubildung nach Verletzungen beteiligt (
s. auch dort)
Thrombospondine, die neben ihrer Gerinnungsaktivität auch gefäßwachstumshemmend wirken (
s. auch dort)
Osteopontin, ein u.a. im Knochen vorkommendes Brückenprotein (daher der Name), das Leukozytenmigration und Entzündungsvorgänge mediiert
Tenaszine,
große extrazelluläre Matrixproteine (
Abbildung), die Zelladhäsion und -gestaltung beeinflussen.
Syndekane sind in der Zellmembran verankerte Proteoglykane. Sie haben Corezeptor-Wirkung vor allem für G-Protein-gekoppelte Rezeptoren.
So beeinflussen sie die Wirkung des Fibroblasten-Wachstumsfaktors FGF:
Dessen Bindung an seinen Rezeptor ist verstärkt, wenn es an
Heparansulfatketten (wie solche an Syndekan) gekoppelt ist.
Freigewordenes FGF bindet dann leichter an FGF-Rezeptoren und löst
Wachstums- bzw. Heilungsprozesse aus.
Heparansulfat, das vor allem in der Leber vorkommt (Heparin gehört zu dieser Stoffgruppe),
Chondroitinsulfat (Knorpel, Knochen,..),
Dermatansulfat (Haut),
Keratansulfat (Hornhaut, Knochen, Knorpel) und
Hyaluronsäure (sie wird von membranassoziierten Hyaluronsynthasen in das Interstitium sezerniert).
Abbildung: Mechanische Stimulierung von Zellen
extrazelluläre (Zug / Druck via extrazelluläre Matrix oder Scherkräfte strömender Flüssigkeit),
interzelluläre (Kontakt zu Nachbarzellen) und
intrazelluläre Krafteinflüsse (Zytoskelett:
Aktomyosinkontraktion, mikrotubuläre (De)Polymerisierung, Osmose).
Gefäßbildung bei (trainingsbedingtem) Muskelaufbau
Wachstum und Funktion
weiblicher Fortpflanzungsorgane (zyklische Veränderungen von Ovar und
Endometrium, Plazenta und Brustdrüsen in der Gravidität)
Heilung von
Wunden und Knochenbrüchen
Lokaler Abbau der vaskulären Basalmembran durch Proteinasen
Migration von Endothelzellen, Bildung einer "Knospe" (Leitstruktur)
Nachfolgende Endothelzellen proliferieren unter dem Einfluss von VEGF
Um den frisch gebildeten kapillären Gefäßast wird extrazelluläre Matrix abgelegt
Als hypoxie-induzierte Faktoren (hypoxia-inducible factors HIF - Abbildung s. dort) bezeichnet man aus jeweils einer alpha- und beta-Komponente aufgebaute Transkriptionsfaktoren (HIF1, HIF2, HIF3), welche u.a. bei Reduktion der Sauerstoffverfügbarkeit von betroffenen Zellen
(Hypoxie) vermehrt gebildet werden und Zielgene - z.B. für Wachstumsfaktoren
(Angiogenese) oder glykolytische Enzyme (ATP-Synthese ohne Sauerstoff)
- hinaufregulieren, die für die Funktion unter hypoxischen Bedingungen
notwendig sind. HIF-1 bindet an Hypoxie-Response Elements Hypoxia-response elements HRE), das sind kurze Nukleotidsequenzen in Promotorbereichen der DNA, welche die Methylierung von Histonen beeinflussen und Chromatinanschmitte "umprogrammieren" können. HIFs spielen eine
zentrale Rolle für metabolische Steuerungsvorgänge. Hypoxie
stabilisiert HIF1-Komplexe und bedingt die Transkription mehrere Gene,
u.a. für Erythropoetin und VEGF (Gefäßwachstumsfaktor). Durch die Bildung neuer Gefäße steigt der Sauerstoffpartialdruck, HIF1 wird wieder inaktiv und die Angioneogenese sistiert.
Abbildung: Gefäßneubildung und ihre Steuerung
Stickstoffmonoxid (NO),
gefäß-endothelialem Wachstumsfaktor (VEGF)
und
Angiopoetinen 1 und 2, 
Abbildung). Beispielsweise wird an den
Stellen, wo neue Gefäße einwachsen, Platz gemacht und die
interstitielle Martrix abgebaut. Aber auch die Gefäßwand selbst
(z.B. die Basalmembran) muss den neuen Sprossungen weichen.
Zu angiogenen
Hormonen zählen ACTH, Adrenomedullin, Angiotensin II, Bradykinin,
Calcitonin, Endothelin, Erythropoetin, Gastrin, Gonadotropine, GHRH,
Wachstumshormon, Insulin, IGF-1, Leptin, Neuropeptid Y, Oxytozin,
Parathormon, Relaxin, Thrombopoetin, TSH, Vasopressin
Zu antiangiogenen Hormonen zählen Ghrelin, GRH, natriuretische Peptide, Somatostatin
Sowohl angiogene als auch antiangiogene Wirkung können Adiponektin und CRH entfalten.
Abbildung: Zelladhäsion
Proteoglykane sind zuckerreiche (Masseanteil ~95%) Glykoproteine, die strukturbildend wirken
Das
Zytoskelett ist ein Geflecht fadenförmiger Proteinstrukturen
(Filamenten), welche Form, Bewegung und Transport in der Zelle
gewährleisten
Kollagenfasern dienen extrazellulär der mechanischen Verfestigung in Haut und Bindegewebe (z.B. Knorpel und Knochen)
ist ein Glykoprotein, das in Zelladhäsion und -Migration, Embryogenese,
Antigenbindung, Wundheilung und Hämostase involviert ist und dem
Kollagengefüge im Gewebe Festigkeit verleiht.
Umstellung des Stoffwechsels (Wirkungseintritt nach Minuten): Insulin,
Glukagon, Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin)
Wachstum und Differenzierung: Schilddrüsen-, Geschlechts-, Glucocorticoid-, Hypophysenvorderlappenhormone
Calcium- und Phosphatstoffwechsel: Parathormon, Calcitonin und Vitamin-D3-Hormon
Wasser- und Mineralstoffwechsel: Mineralkortikoide (Aldosteron),
Vasopressin (=Adiuretin, ADH), Renin-Angiotensin-Aldosteron-System,
atriales natriuretisches Peptid (ANP)
Verdauung und Resorption: Hormone, die in den Hunger-Sättigungs-Mechanismus eingreifen -
s. dort.
Über glatte Muskulatur s. dort
Unter Crosstalk versteht man die wechselseitige Wirkung von Signalsubstanzen an unteschiedlichen Rezeptoren sowie die Wechselwirkung zwischen intrazellulären, transzellulären oder interzellulären funktionalen Elementen. Es kann auftreten
Gap junctions (Nexus) bauen Tunnelproteine (Connexone) auf, dienen dem Austausch von Stoffen und Information und erleichtern interzellulären Stromfluss. Tight junctions dichten Zwischenzellräume ab, z.B. zwischen Endothelzellen. (Hemi)-Desmosomen
sind Haftkontakte mit z.B. Cadherinen (zwischen Zellen) oder Integrinen
(zwischen Zellen und Matrix). Der Informationsaustausch nutzt direkte
Interaktion (z.B. Ligand-Rezeptor) oder indirekte Kommunikation
(z.B. Neurotransmitter). Praktisch alle Zellen haben Rezeptormoleküle
für Hormone, Mediatoren, Transmitter u.a.
Gap junctions verbinden Zellen mittels Konnexonen; sie übertragen
Membranpotentialschwankungen und Stoffe bis ~1 kDa. Fast alle Gewebe
exprimieren sie, mit Ausnahme
voll entwickelter Skelettmuskulatur, Erythrozyten
oder Spermatozyten. Sinkender pH und zunehmende [Ca++] dichten gap junctions ab und senken ihre Konduktivität Zellen
kontrollieren einander
gegenseitig: Zytokine, Wachstumsfaktoren,
Hormone steuern das Zellwachstum, Mitogene die Zellteilung; Transmitter
und Mediatoren wirken auf kurze
Distanz, Hormone auf weite Strecken. Senderzellen wirken autokrin auf
die eigene Aktivität, parakrin auf Nachbarzellen, (neuro) endokrin über
die
Blutbahn. Fast alle Zellen bilden Signalstoffe und
Rezeptoren. Rezeptoraktivierung löst Sekundärwirkungen aus:
Bildung von "second messengers" (z.B. cAMP), Enzymaktivierungen,
Zugriff auf Transkription / Translation. Die
meisten Signalstoffe sind wasserlöslich und binden an Rezeptoren der
Zellmembran; fettlösliche Signalstoffe gelangen unmittelbar in die Zelle und wirken
über intrazelluläre Rezeptoren (hormone response elements) Adhäsionsmoleküle verbinden zelluläre und extrazelluläre Faktoren miteinander,
z.B. Cadherine, CAMs - cell adhesion molecules, Integrine, Selectine, Laminin, Fibronektin,
Osteopontin; sie bauen Barrieren auf und beteiligen sich an
Wundheilung, Blutbildung, Nervenleitung u.a. Adhäsionsproteine interagieren mit Zellen über
transmembranale Integrinrezeptoren, aktivieren Signalketten und steuern
das Zellverhalten. Hyaluronsäure, Glykosaminoglykane, Proteoglykane fangen einwirkende Kräfte ab, beteiligen sich an interzellulären sowie Zell-Matrix-Wechselwirkungen und bilden ein Depot für Wachstumsfaktoren; das Zytoskelett überträgt intrazelluläre Kräfte Angiogenese erfolgt u.a. bei Wachstum und Entwicklung, Muskeltraining, Heilungsvorgängen. Ein auslösender Schlüsselfaktor ist Sauerstoffmangel im Gewebe, der die Expression des Transkriptionsfaktors HIF und u.a. die Bildung von Erythropoetin und VEGF anregt. Matrixproteine werden aufgespalten, Integrine beteiligen sich an Aufbau und Erhalt
neugebildeter Gefäße. Es gibt angiogene (ACTH, Adrenomedullin,
Angiotensin II, Bradykinin, Calcitonin, Endothelin, Erythropoetin,
Gastrin, Gonadotropine, GHRH, Wachstumshormon, Insulin, IGF-1, Leptin,
Neuropeptid Y, Oxytozin, Parathormon, Relaxin, Thrombopoetin, TSH,
Vasopressin) und antiangiogene Hormone (Ghrelin, GRH, natriuretische
Peptide, Somatostatin) |
