Die
Befruchtung
der Eizelle erfolgt in mehreren Phasen: Im Ejakulat sind
die Spermien von Glykoproteinen eingehüllt und gelangen so rasch durch
den Zervixschleim, sind vor immunologischer Abwehr geschützt und bilden
in der Tube ein
Spermien-Reservoir, in dem sie bei niedrigen pH-Werten immobilisiert
sind. Zum Zeitpunkt der Ovulation steigt der pH-Wert, die Spermien werden aktiv, verlieren ihre Beschichtung, ihre Oberflächenmerkmale werden freigelegt (Kapazitation) und Enzyme aktiviert, sie können die Eihügelmatrix (corona radiata) und zona pellucida durchdringen. Passieren sie schließlich die Eizellmembran (Imprägnation), gelangt ihr Zellkern in die Eizelle (Befruchtung, Konzeption, Empfängnis, Fertilisation) - männlicher und weiblicher Vorkern verschmelzen (Konjugation, Fusion), eine neue eukaryotische (dipoloide) Zelle - die Zygote - ist entstanden. Die Zygote erreicht nach 4 Tagen die Uterushöhle, nach 6-7 Tagen startet die Einnistung (Nidation, Implantation) in die Uterusschleimhaut; diese bildet zahlreiche Peptide und Proteine. Mit der erfolgreichen Implantation beginnt die Gestationsphase (Schwangerschaft). Das rasche Auftreten des Blastozystenhormons HCG (Chorion-Gonadotropin, “Schwangerschaftshormon”) - schon wenige Tage nach der Befruchtung - verhindert eine Mensesblutung: HCG regt die Hormonbildung im Gelbkörper an, das stabilisiert die Schleimhaut und erhält damit die Schwangerschaft. |
Die Befruchtung findet meist im ampullären Teil der Tube statt |
Aktivierung der Eizelle durch Ca++-Wellen![]() Nach Carlson BM, Human Embryology and Developmental Biology, 7th ed. 2024 |
1. Zinkfreisetzung![]() ![]() ![]() 3. Ende der Blockade der Metaphase II ![]() 4. Rekrutierung und Abbau mütterlicher mRNA ![]() 5. Entwicklung der Vorkerne ![]() 6. Steigerung der Zellatmung ![]() 7. Metabolische Aktivierung ![]() 8. Beginn der Genexpression des Embryo |
Die Implantation der Blastozyste erfolgt meist an der Uterus-Hinterwand |
Die Dauer einer Schwangerschaft wird in der Regel vom 1. Tag der letzten Monatsblutung aus gerechnet (Zusatz p.m. für "post menstruationem") - obwohl die Frau erst mit der Implantation schwanger ist. Man spricht von Schwangerschaftsdauer, Tragzeit oder Gestationsalter (gestational age). Dieses beträgt im Mittel 40 Schwangerschaftswochen (10 Lunarmonate) oder ~280 Tage. Für die Beurteilung der Entwicklung des Embryo / Fetus ist der Zeitpunkt der Ovulation / Konzeption relevant (Zusatz p.c. für "post conceptionem"). Dieser ist aber unsicher (meist liegt er 14-16 Tage nach dem 1. Tag der letzten Monatsblutung). Das Ovulationsalter zählt ab diesem Zeitpunkt; die Geburt erfolgt im Durchschnitt 38 Wochen (9,5 Lunarmonate) p.c. (264-268 Tage). Fehlt der Zusatz "p.c.", ist in der Regel das Schwangerschaftsalter p.m. gemeint. Spricht man z.B. von der 10. Schwangerschaftswoche (SSW, gestation week), ist der Embryo höchstwahrscheinlich 7-8 Wochen alt. |
Schwangeschaftstests beruhen im Allgemeinen auf dem Nachweis von hCG im Harn |
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