Etwa einhundert Spermien eines Ejakulats erreichen die Tubenampulle -
unterstützt durch Kontraktionen von Zervix, Uterus und Tuben sowie chemotaktische
Anziehung durch Follikelflüssigkeit
Beta-Defensin auf den Spermien erleichtert den Spermien
die Passage durch den Zervixschleim (beide tragen negative
Ladungen). Immunreaktionen gegen väterlich codiertes HMC bleiben aus
("Immunprivileg"). pH-Anstieg und Absinken des Glucosegehalts legen
Oberflächenmerkmale der Spermien (Hyaluronidase,
Rezeptoren) frei. Bei Kontakt mit einer Eizelle schalten sie auf
endgültige Reifung (Kapazitation) um, verlieren die Defensinbeschichtung, werden wieder
mobil und bilden Oberflächenmerkmale wie Hyaluronidase und Eizellrezeptoren. Ca++-Einstrom triggert akrosomale Reaktion und Beweglichkeit
Die Befruchtung findet meist im ampullären Teil der Tube statt. Imprägnation ist das Eindringen der Spermienzelle in die Eizelle. Nach Durchdringen
von Eihügelmatrix, zona pellucida (aufgebaut aus
Zona-pellucida-Glykoproteinen ZP 1-4) und Oolemm zerfallen Flagellum und Mitochondrien, die
2. Reifeteilung wird abgeschlossen und DNA dekondensiert; der Vorkern verschmilzt mit dem Kern der Eizelle (Fusion, Konjugation). Ergebnis ist eine Zygote (mit 46 Chromosomen), das chromosomale
Geschlecht ist festgelegt
Spermienspezifische Phospholipase C (PLCζ) stimuliert den Stoffwechsel der Eizelle durch Öffnung von Ca++-Kanälen,
die Embryonalentwicklung beginnt. Kortikale Vesikel entleeren ihren
Inhalt in den Perivitellinraum, die zona pellucida wird dadurch für
Spermien unpassierbar (Verhinderung einer Polyspermie). Die Zeit von
der Ovulation bis zur Implantation heißt
Progestationsphase; mit der erfolgreichen Implantation beginnt die
Gestationsphase (Schwangerschaft)
Implantation (Nidation) ist
die Einnistung der Blastozyste in das - durch verringerte
Muzinsekretion und vermehrte Expression von Adhäsionsmolekülen
vorbereitete - Endometrium (Ende 3. / Anfang 4. Gestationswoche) -
meist an der Uterus-Hinterwand.
Sie besteht aus Apposition, Adhäsion und Invasion, ist nach wenigen Tagen abgeschlossen und geht mit Dezidualisierung einher. Pinopodien resorbieren Flüssigkeit und fixieren die Blastozyste.
Matrix-Metalloporoteinasen und Plasminogenaktivator ermöglichen tiefere
Invasion in das
Endometrium. Synzytiotrophoblasten bilden hCG, nach einigen Wochen auch
Steroide, Enzyme und weitere Hormone. Schwangeschaftstests beruhen auf
dem Nachweis von hCG im Harn. Embryogenese erstreckt sich von der Bildung der Zygote
bis zur Anlage aller großen Organsysteme (Ende SSW 10). In den
ersten drei Monaten ernährt sich der Embryo histotroph, später
hämatotroph
Amnionflüssigkeit wird von der Fruchtblase gebildet. Sie schützt den
Feten und dient als Ausscheidungsroute fetaler Stoffwechselprodukte;
sie wird mindestens einmal pro Tag erneuert, ihr Volumen beträgt zum
Termin 500-1500 ml. Produziert wird sie durch fetale Nieren (~75%) und
Lunge (~25%), resorbiert von Gastrointestinaltrakt (~55%), Lunge (~15%)
sowie Amnion (~30%)
Für die Ausreifung braucht die Brust Östrogene (Ausführungsgänge),
Progesteron (Alveolen), HPL (Vorbereitung zur Milchsynthese) und
Prolaktin (Milchbildung), weiters STH, Schilddrüsenhormone und
CCortisol. HPL im Blut steigt bis SSW 37 parallel zum Gewicht von Fetus
und Plazenta
Der Fetus benötigt Progesteron für die Kortisolproduktion. Cortisol
unterstützt die Reifung der Lunge und verhindert vorzeitiges Auftreten
der Wehen: Es hyperpolarisiert das Myometrium und macht es unempfindlich gegenüber Oxytozin
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