Das
Körpergewicht kann sich durch veränderte Flüssigkeitsbilanz rasch ändern (Trinken; intensives Schwitzen, Entleeren der Blase). Wasser im
Organismus verteilt sich auf den Intrazellulärraum (~65% des Körpergewichts)
und den Extrazellulärraum (~35%) und macht etwa 2/3 der jeweiligen
Masse aus (ein 70 kg schwerer Mensch hat z.B. ~45 Liter Wasser: ~30 l
intra-, ~15 l extrazellulär). Diese Volumina sind nicht direkt messbar, man kann aber Indikatorstoffe ("Marker") in den Körper einbringen, die sich in einem bestimmten Flüssigkeitsvolumen (Blutplasma, extrazelluläre Flüssigkeit oder Ganzkörperwasser) verteilen. Dann ist ihre Konzentration (Menge / Volumen) umso geringer, je größer das betreffende Volumen ist (Indikatorverdünnungsprinzip). Indikatoren sollten sich idealerweise vollständig und gleichmäßig verteilen, sie tun das aber z.T. diffus oder langsam; und sie verbleiben auch nicht in "ihrem" Raum, sondern werden abgebaut und wieder ausgeschieden. Die Körperzusammensetzung (wieviel Fettgewebe? Muskelmasse? ..) kann auf verschiedenen Wegen abgeschätzt werden; keine Methode ist perfekt. So können das spezifische Gewicht (nimmt mit dem Fettanteil ab) oder die Leitfähigkeit (steigt mit dem Flüssigkeitsanteil) ermittelt werden. Auch die Morphologie gibt Aufschluss (Hautfaltenmessung, Bauchumfang, bildgebende Verfahren). Muskelgewebe bildet die muskelspezifische Markersubstanz Kreatinin. Je größer die Muskelmasse, umso mehr Kreatinin entsteht - seine renale Ausscheidung ist proportional der Muskelmasse. Fettgewebe hat verschiedene Funktionen: Baufett benötigt der Körper für mechanische Stützfunktion (z.B. Nierenfett) oder thermische Isolation (Unterhautfett), viszerales ("Bauch-") Fett hingegen hat Speicheraufgaben (und eine andere Rezeptorausstattung). Muskel- und Fettgewebe produzieren Myokine und Adipokine - hormonähnliche Substanzen, die sich in vielfacher Weise auf den Stoffwechsel auswirken. Das aus Lipozyten stammende Leptin hemmt das Hungerzentrum, und sein Blutspiegel ist proportional der Masse an Fettgewebe im Körper. Umgekehrt beeinflussen viele Hormone (z.B. Glucocorticoide, Schilddrüsenhormone) den Metabolismus und damit auch den Fettanteil am Körper. Und sie reagieren auf die Größe der Energiespeicher: So nimmt der Insulinspiegel mit der Fettmasse zu, denn lipogene Signalsubstanzen erniedrigen die Insulinempfindlichkeit der Zielgewebe und steigern damit die Insulinmenge, die zur Regulierung des Blutzuckerspiegels notwendig ist. Sind die ß-Zellen im Pankreas überfordert, ist die Insulinbildung unzureichend und Diabetes tritt auf (metabolisches Syndrom). |
V = M / c |
Dehydration (Flüssigkeitsmangel) |
Hyperhydration (Flüssigkeitsüberschuss) |
Starkes Schwitzen / chronischer Durst Durchfälle, starkes Erbrechen Verbrennungen, Blutverlust |
Exzessives Trinken (vorübergehend) Rechtsherzinsuffizient mit Ödemen Niereninsuffizienz |
LBM = 7,38 + (0,029 x Kreatininausscheidung) Forbes & Bruining, Am J Clin Nutr 1976 |
BMI = M / L2 |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |