
Gastrointestinales System
Cadherin: calcium-adhering - Ca++-abhängig, bewirkt Zellkontakt| Magen-Darm-Schleimhaut nimmt Nahrungsstoffe über eine große Austauschfläche (~200 m2) in das "eigentliche Innere"
des Körpers auf. Vor physiko-chemischen und biologischen
Gefahren (Toxine, Mikroorganismen, Parasiten) schützen Ansäuerung (Magen), Schleimbildung und immunologische
Abwehr (Enzyme, sekretorische Antikörper, GALT: Gut-associated lymphatic tissue) - die sogenannte Darmbarriere. Die Darmflora (etwa 100 Billionen Bakterien,
Archaeen, Eukaryoten) ist ein komplexes
Ökosystem mit einem ziemlich individualspezifischen Muster. Ihre Aktivität wirkt sich
auf Gesundheit und Stimmungslage aus. Komplexe Nahrungsstoffe (Fremdeiweiß) sind potentielle Antigene. Die gastrointestinalen Immunmechanismen müssen so ausgelegt sein, dass sie einerseits biologischen Schutz bieten, andererseits keine Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungskomponenten auftreten. Rezeptoren im Magen-Darm-Trakt detektieren mechanische und chemische Reize; das löst Sekretion, Kontraktion, Hormonsekretion aus. Ein Teil der Information wird neuroendokrin bis zum Gehirn weitergeleitet und beeinflusst u.a. Hunger- und Sattheitsgefühle. Das gastrointestinale System trägt wesentlich zur Kreislaufregulation bei. Es kann einen beträchtlichen Anteil des Blutvolumens speichern und bei hohem Sympathikustonus dem Kreislauf bereitstellen - durch Drosselung der arteriellen Durchblutung und Kontraktion der zahlreichen Venen. Das befördert Blut aus dem Splanchnikusbereich, erhöht den venösen Rückstrom und stabilisiert die Herzleistung. |
Resorptionsoberfläche
Immunologische Besonderheiten
Kreislaufwirksamkeit
Enteroendokrine Zellen
Neurohumorales System, "Verdauungshormone"
Sensorik und autonom-nervöse Versorgung
Zöliakie
Nährstoffe
Peyer-Plaques
Core messages
Darm: idg. Wurzel *ter-, durchbohren ("Loch")
Abbildung: Gastrointestinales System (schematisch)
Das enteroendokrine
System: "Verdauungshormone" aus dem Darm übermitteln Information an
andere Stellen des GI-Systems sowie an das Zentralnervensystem
Das Darmnervensystem verwaltet lokale Reflexe (z.B. die
Peristaltik), steuert Sekretion und Motorik und steht mit dem
restlichen Nervensystem in reziproker Verbindung
Das Immunsystem
des Darms ist ein Zentrum der mikrobiologischen Prüfung, angeborenen und
adaptiven Abwehr, aber auch Mäßigung (Verhinderung überschießender
Immunreaktionen z.B. auf Nahrungsmittelkomponenten)
Durchmischung und Weiterbewegung des Darminhalts
Sekretion (Gleitfähigkeit, Schutz der Schleimhaut, Resorptionshilfe)
Immunologische Funktionen
Aufschließung (Ansäuerung), Pufferung
Chemosensitivität: Analyse der Zusammensetzung des Chymus (Speisebreis) mittels Rezeptoren
Bildung von Mediatorstoffen und Hormonen
Kreislaufwirksamkeit (Blutspeicherung)
Abbildung: Aufbau der Darmwand
Nährstoffe (nutrients) sind organische und anorganische Moleküle, welche Wachstum und Überleben des Organismus sichern. Man teilt sie ein in Wasser, Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Lipide, Proteine), Mineralien, Vitamine und Spurenelemente. Benötigt werden Nährstoffe für drei Hauptzwecke:
Energieversorgung,
Bausteine für Synthese,
Unterstützung des Metabolismus (Stoffwechsels).
Recommended Dietary (Daily) Allowances (RDA) / Adequate Intake (AI),
das ist der (nach aktuellem Stand der Wissenschaft) für 98% aller
gesunden Menschen (einer bestimmten Alters- bzw. Geschlechtsgruppe) als
ausreichend angesehene tägliche Bedarf an essentiellen Nährstoffen.
Tolerable upper intake levels (UL), die Obergrenze der als noch nicht gesundheitsschädlich angesehenen täglichen Zufuhr.
Estimated average requirement (EAR), der
(nach
aktuellem Stand der Wissenschaft) für 50% aller gesunden Menschen einer
bestimmten Alters- bzw. Geschlechtsgruppe als ausreichend
angesehene tägliche Bedarf an essentiellen Nährstoffen.
Über Transportsysteme s. dort
Über die Polarität epithelialer Zellen (apikale vs. basolaterale Membran) s. dort
Abbildung: Darmoberfläche
Intraluminale
Phase (lumen: Innenraum von Hohlorganen) -
Verdauung im Darmrohr, insbesondere durch pankreatische Enzyme
Bürstensaumphase - Stoffe werden im Bereich der Mikrovilli weiter abgebaut, um apikal resorbiert werden zu können
Intrazelluläre Phase - weitere Spaltung, z.B. von di- bis polymeren Molekülen, in der Mukosazelle, sowie Transport durch die Zelle
Basolateralmembranphase - dient dem Transport durch die basolaterale Membran zu Pfortader und Lymphgefäßen (teils energieverbrauchend).| Verweildauer des Chymus |
|||
| Ösophagus |
Magen |
Dünndarm |
Dickdarm |
| ~10 Sekunden |
bis zu 3 h |
bis zu 7 h |
bis zu 70 h |

Abbildung: Apikale und basolaterale Transportsysteme in Epithelzellen des Darms
vgl. dort
BCRP, breast cancer resistance protein,
ein ABC-Transporter (Funktion abhängig von Energiezufuhr), kann
Schutzfunktion gegen unerwünschte Resorption haben, außer im Darm auch
an anderen Epithelien, z.B. an der Blut-Hirn-Schranke
CNT, concentrative nucleoside transporter, transportiert natriumabhängig Adenosin und Pyrimidin-Nukleoside
ENT, equilibrative nucleoside transporter, transportiert u.a. Adenosin in Zellen
MCT, monocarboxylate transporter, transportiert karboxylathältige Substanzen (wie Laktat, Pyruvat, Ketone)
MRP, multidrug resistance-associated protein, Mitglied der ABC-Transporterfamilie, befördert spezifisch Anionen
OATP, organic anion-transporting polypeptides, transportieren hauptsächlich organische Anionen
OCT, organic cation transport protein
OCTN, organic cation transporter, novel, type n
OST, Oligosaccharyltransferase, eine Glycosyltransferase
PEPT, peptide transporter, transportiert protonenabhängig Oligopeptide (Cotransporter)
PgP, P-glycoprotein, transportiert verschiedene Fremdstoffe aus der Zelle

Die Oberfläche, die der Resorption zur Verfügung steht, würde bei einem glatten Darmrohr nur etwa 1/3 m2 betragen (
s. auch dort). Durch die makroskopischen Aufstülpungen der Kerckring-Falten
sowie Einfaltungen nach innen (Lieberkühn'sche Krypten) (
Abbildung unten) nimmt die Oberfläche um das Dreifache auf 1 m2 zu. Eine weitere Verzehnfachung - auf ~10 m2 - erfolgt durch die ca. 1 (0,5-1,6) mm langen Darmzotten (villi intestinales).| Oberflächenvergrößerung um den Faktor |
|
| Kerckring-Falten |
3-4 |
| Villi intestinales |
6-10 |
| Mikrovilli |
20-30 |
Abbildung); dieser Vorgang dauert 2-5 Tage (innerhalb dieser Zeit erneuert sich der gesamte villöse Epithelbesatz). Dabei spielt Glutamin als Stickstoffquelle für die Synthese von Nukleinbasen eine wichtige Rolle.
Abbildung: Erneuerung von Enterozyten
Zur Darmflora s. auch dort
Abbildung: Intestinales Immunsystem
Abbildung unten). Die Schleimbildung der Becherzellen
wird durch Acetylcholin angeregt.
im Rachenraum als Waldeyer-Ring
(lymphatischer Rachenring - die Gesamtheit der Mandeln im
Hals-Rachen-Bereich): Rachenmandeln, Tubenmandeln (Eustachi-Röhre),
Gaumenmandeln (Tonsillen), Zungenmandeln
im Dünndarm (Peyer'sche Plaques) und
im Dickdarm
(Appendix).
Abbildung: Häufigkeit und Arten von Mikroorganismen im Gastrointestinaltrakt

Abbildung) Die
Magensäure tötet die meisten Bakterien ab, sodass der Inhalt praktisch
steril ist; normalerweise findet man im Magen ~1 vitale Bakterie / g
Chymus (Helikobakter, Laktobacillus). Die Zahlen steigen nach peripher
enorm an: Duodenum, 103/g; Jejunum, 104/g; Ileum, 107/g; Colon, 1012/g. Auch die Art der beteiligten Bakterien unterscheidet sich je nach Darmabschnitt.
,
beteiligen sich an Schutz und Integrität der Darmschleimhaut.
Dazu zählen antimikrobielle Proteine, die sich u.a. in den Krypten ansammeln. Infektionsschützend wirken sekretorische
Antikörper (Klasse IgA)
und unspezifische Schutzfaktoren, u.a. eine muköse Auskleidung der
Darmschleimhaut. Der niedrige pH-Wert im Magen tut das seine.
Überreaktionen werden durch eine Art Allergieschutz des
darmassoziierten Gewebes (GALT) vermieden.
Abbildung:
Schleimhaut- Immunsystem im Darm des Menschen
B, B-Lymphozyt
DC, dendritische
Zelle
FDC, follikuläre dendritische Zelle
HEV, hochendotheliale
Venole
J, J-Kette
M, M-Zelle
MALT, Mukosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe (tissue)
mSC, membranständige sekretorische Komponente
pIgR, polymerer Ig-Rezeptor
sIgA,
sekretorisches IgA
sIgM, sekretorisches IgM
T, T-Lymphozyt
Schleimproduzierende Becherzellen an der Spitze der Darmzotten. Diese produzieren stark glykosylierte Proteine (Mucine),
die als Bestandteil des Schleims (Mukus) Mikroben vom Kontakt mit dem
Epithel fernhalten. Mucine werden auch von submukösen Drüsen
sezerniert. 
Abbildung: Lieberkühn´sche Krypte (bis 0,4 mm tief) mit Paneth´schen Körnerzellen
In der Tiefe der Krypten
sitzen Paneth'sche Körnerzellen
(
Abbildung). Sie bilden Abwehrpeptide, die Bakterien, Pilze, Spirochäten
und einige Viren abtöten (breitband-antibiotische Wirkung):
Defensine (α- und β-HD - human defensins - Paneth-Zell-Defensine heißen auch Crypticidine), diese stammen aus Dünn- und Dickdarm und diversen Zellen auch außerhalb des Darmes: Epithelien (Haut, Lunge), Granulozyten, NK-Zellen, zytotoxische T-Lymphozyten.
Defensine wirken direkt gegen Bakterien, Pilze und hüllentragende Viren
(Angriff gegen Membrankomponenten) und regen Entzündungsvorgänge an.
Lactoferrin,
Lysozyme,
IgA,
Peptidasen wie Trypsin, diese verstärken z.B. die Wirkung von Defensinen.
M-Zellen
(Microfold cells)
auf der Oberfläche domförmiger Mukosaerhebungen über Peyer'schen
Plaques (
Abbildung
oben) "sammeln" Moleküle und Mikroorganismen (die an
entsprechende
Rezeptoren binden und damit immunologisch "interessant" sind) aus dem
Darm ein und transportieren sie mittels
Endosomen zu ihrer nicht-luminalen (basolateralen) Zelloberfläche, um
sie an hier wartende Immunzellen zu "übergeben". Lymphozyten können diese Epitope von dendritischen Zellen
präsentiert bekommen.
Die Epithelzellen der Darmschleimhaut (Mukosa) exprimieren verschiedene Rezeptoren
(Toll-like Rezeptoren in der Zellmembran, NOD-like Rezeptoren im
Zytoplasma) zur Erkennung von PAMPs. Werden solche Rezeptoren
aktiviert, löst das einerseits Immunantworten (antiviral,
inflammatorisch) gegen Pathogene aus, andererseits begrenzt es
Reaktionen auf harmlose Mikroben (Kommensalen). Epithelzellen können
bei Mikrobenkontakt oder Verletzung Zytokine sezernieren, die auch als Alarmine bezeichnet werden und angeborene Immunabwehr aktivieren.
selbst, und/oder in
tributären Lymphknoten. Der Darm enthält ~30.000 solitäre
Lymphfollikel (sie finden sich auch im gesamten Dickdarm). Im Darm befinden sich ~200 Peyer-Plaques, sie gehören zum sekundären lymphatischen Gewebe und finden sich vor allem im
distalen Ileum. Peyer-Plaques
enthalten zwischen 5 und 200 aggregierte
Lymphfollikel.
Unter Peyer'schen Plaques (Peyer's patches) versteht
man lymphatisches Gewebe in der lamina propria des Dünndarms, das
ähnlich wie Lymphknoten follikulär organisiert ist. Hier können
Immunreaktionen gegen Antigene / Pathogene im Darm starten.
Peyer-Plaques beinhalten vor allem B-Zellen. Diese werden nach
Selektion zu Plasmazellen, die vor allem große Mengen an IgA
produzieren.
Abbildung: Durchblutungsgrößen (erwachsene Person) im Splanchnikusgebiet
Abbildung gezeigten Organen.
Reaktionslage) kommt es zu Vasokonstriktion und damit zu
verminderter Durchblutung und (druckpassiv) Entspeicherung von Blut aus
venösen Gefäßnetzen - Blut wird mobilisiert, der venöse Rückstrom verbessert und die Vorlast des Herzens erhöht, was Herzminutenvolumen und arteriellen Druck zu stabilisieren hilft.
Abbildung). 
Abbildung: Verbindung einer enteroendokrinen Zelle
erreichen sie zahlreiche Nachbarzellen ganz unmittelbar (parakrine Wirkungen),
können Impulse (Information über die Situation im Darmlumen) an afferente
Nervenfasern übermitteln,
Signale
efferenter (parasympathischer) Nerven empfangen,
endokrine Information in die Blutbahn senden.

Cholecystokinin
Glucagon
GLP
VIP
GIP
Ghrelin
Cortistatine
Oxyntomodulin
PYY
PP
Peptide aus Schleimhautepithelien (meist in zwei oder mehr molekularen Formen) und
einige Neurokrine (von intestinalen Nervenzellen freigesetzte Signalstoffe). Hormonelle Reizantworten im Verdauungssystem![]() Nach Johnson: Gastrointestinal Physiology, 9th ed., Mosby 2019 |
|||||
| Reiz |
Hormon |
||||
| Gastrin |
CCK |
Sekretin |
GIP |
Motilin |
|
| Proteine / Aminosäuren |
+ |
+ |
0 |
+ | 0 |
| Fette / Fettsäuren |
0 |
+ | + |
+ | + |
| Kohlenhydrate |
0 |
0 |
0 |
+ | 0 |
| Säure |
- |
+ |
+ | 0 |
+ |
| Dehnung |
+ | 0 |
0 |
0 |
0 |
| neuronale Aktivität |
+ | 0 |
0 |
0 |
+ |
Abbildung) machen zusammengenommen
die größte endokrin aktive Masse des Körpers aus. Sie erzeugen "Verdauungshormone", die auf Motilität und Sekretion in
Magen, Darm, Pankreas, Leber und Gallenblase, und auch auf andere Gewebe, z.B. das Gehirn,
einwirken.
Abbildung: Gastrointestinale Hormone: Bildungsorte und Wirkungen
Zahlreiche Verdauungshormone sind identisch mit Transmittern, die im
Gehirn, peripheren Nervensystem, auch in anderen Geweben vorkommen.
Agonisten / Antagonisten können daher sehr weitreichende
(Neben-)Wirkungen haben, u.a. abhängig von ihrem Verhalten an der Blut-Hirn-Schranke.
Abbildung unten):
Die meisten sind gegen die Schleimhautoberfläche "offen" (open enteroendocrine cells),
können also an ihrem apikalen Ende - mittels Rezeptoren und
Ionenkanälen - Stoffkonzentrationen im Darmlumen registrieren und
entsprechend (endokrin) reagieren - z.B. auf pH, Aminosäuren oder
Fettsäuren. Sekretagoge Stoffe regen diese Zellen an.
Andere erstrecken sich nicht bis zum Darmlumen, sie sind "geschlossen" (closed enteroendocrine cells); ihre Aktivität wird parakrin, neuronal oder endokrin reguliert. 
Abbildung: Lage und Funktionsweise enteroendokriner Zellen (blau)






![]() Peptidhormone im gastrointestinalen System ![]() Nach Boron / Boulpaep: Concise Medical Physiology, Elsevier 2021 |
|||
| Hormon |
Quelle |
Ziel |
Hauptwirkung |
| Cholecysto- kinin |
I-Zellen in Duodenum und Jejunum, Neurone in Ileum und Colon |
Pankreas Gallenblase |
Anregung von Enzym- sekretion und Kontraktion |
| GIP |
K-Zellen in Duodenum und Jejunum |
Pankreas |
Hemmung Flüssigkeits- resorption Anregung Insulin- freisetzung |
| Gastrin |
G-Zellen in Magenantrum |
Belegzellen in Magen- schleimhaut |
Sekretion von H+ |
| Gastrin- releasing peptide * |
Nervenfasern (Vagus) |
G-Zellen in Magenantrum |
Förderung der Gastrin- freisetzung |
| Guanylin * |
Ileum und Colon |
Dünn- und Dickdarm |
Steigerung der Flüssigkeits- resorption |
| Motilin |
Endokrine Zellen im oberen Verdauungs- trakt |
Ösophagus- sphincter Magen Duodenum |
Anregung glattmuskulärer Kontraktionen |
| Neurotensin * |
Endokrine Zellen im Gastrointestinal- trakt |
Glatter intestinaler Muskel |
Vasoaktive Anregung der Histamin- freisetzung |
| Peptid YY |
Endokrine Zellen in Ileum und Jejunum |
Magen Pankreas |
Hemmung vagal angeregter Säureproduktion Sekretion von Enzymen und Flüssigkeit |
| Sekretin |
S-Zellen im Dünndarm |
Pankreas Magen |
Anregung der Bicarbonat- und Flüssigkeits- produktion der Ausführungs- gänge Hemmung der Säure- produktion |
| Somatostatin |
D-Zellen in Magen und Duodenum, ∂-Zellen in Pankreas |
Magen Darm Pankreas Leber |
Inhibition Gastrin- freisetzung Steigerung Flüssigkeits- resorption, Hemmung Sekretion, Kontraktion glatte Muskulatur Hemmung Sekretion endokrin / exokrin Reduktion Gallenfluss |
| Substanz P |
enterische Neurone |
enterische Neurone | Neuro- transmitter |
| VIP |
enterische Neurone |
Dünndarm Pankreas |
Glattmuskuläre Relaxation, Steigerung Sekretion Steigerung Sekretion |
Präprogastrin ist das primäre Transkript. Durch Sulfatierung und Enteroproteolyse entstehen
Progastrine, die weiterer Endoproteolyse, sowie Ringbildung zu einem Pyroglutamylrest unterliegen;
Gastrin-Zwischenformen (Intermediate) entstehen, und nach weiteren molekularen Modifikationen schließlich
Gastrin, das (aus 17 Aminosäuren bestehend) biologisch aktiv (G-17) und
vor Angriff durch zirkulierende Amino- und Carboxypeptidasen geschützt
ist.
regt über den CCK-2-Rezeptor (Gastrinrezeptor)
an Belegzellen die Säureproduktion und
an Hauptzellen die Produktion von Pepsinogen an,
stärkt die Kontraktionswellen im Antrum und
erhöht den
Tonus des Kardiasphinkters (glatte Muskelzellen). 
Abbildung: Verteilung enteroendokriner Zellen auf Magen, Dünn- und Dickdarm
neuronal (parasympathische Fasern sezernieren neben Acetylcholin auch das Neuropeptid gastrin-releasing peptide GRP) und direkt durch Aminosäuren / kleine Peptide (als Produkte partieller Proteinverdauung), Milch sowie Calciumsalze angeregt,
durch niedrigen pH-Wert im Magen (<3,0) und endokrin (Somatostatin, Sekretin, GIP, VIP, Glucagon, Calcitonin) gehemmt.
s. dort).
Bestandteile des
Chymus, die infolge der CCK-Wirkung verdaut werden (Peptide, Aminosäuren, Fettsäuren) sowie niedriger
pH-Wert regen seine Produktion an. Vor allem wirken langkettige Fettsäuren und Monoglyzeride anregend auf die CCK-Sekretion.
Trypsin im Darm hemmt die
CCK-Freisetzung, Plasma-CCK-Spiegel und Trypsinsekretion sinken
(negative Rückkopplung). 
Abbildung: Physiologie des CCK
Abbildung): CCK
regt Cholecystokinin die Gallenblase (Fettemulsion durch gallensaure Salze) zur Kontraktion an (daher der Name
) - sowohl durch direkten Einfluss auf die Gallenblasenmuskulatur, als auch indirekt über Aktivierung parasympathischer (N. X) Nervenfasern
verstärkt die Wirkung von Sekretin (Anregung der Bicarbonatsekretion auch bei niedrigen Sekretinspiegeln)
regt das Wachstum der Bauchspeicheldrüse an
verlangsamt die Magenentleerung - dadurch gewinnen die Verdauungsvorgänge im
Duodenum Zeit - und hemmt die Salzsäurebildung (?)
regt die Enzymsekretion in der Bauchspeicheldrüse an (enzymatischer Abbau, daher der Name "Pankreozymin")
relaxiert den Sphincter Oddi (ampulla hepatopancreatica), wahrscheinlich über inhibitorische Neurotransmitter (NO)
regt die Darmmotorik an
reduziert die Salzsäureproduktion im Magen, indem es Gastrin vom CCKB-Rezeptor kompetitiv verdrängt.| Cholecystokinin wird im oberen Dünndarm gebildet und regt die Sekretion eines enzymreichen Pankreassaftes an |
CCK gehört zu den Verdauungshormonen, die auch außerhalb des
gastrointestinalen Systems wirksam sind: Es wird in mehreren
Gehirnregionen gebildet und beteiligt sich an der Regulierung von Nahrungsaufnahme (Sättigungssignal) und
Energiehaushalt. 
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckten und beschrieben die britischen Physiologen Ernest H. Starling und William M. Bayliss
das Sekretin und prägten den Begriff "Hormon" (von ὁρμᾶν = antreiben).
1902 untersuchten sie, inwieweit das Nervensystem Digestionsvorgänge
steuert. Durchtrennung sämtlicher Nerven zum Pankreas resultierte nicht in einem Ausfall seiner physiologischen Regulation, woraus die Bedeutung endokriner Steuerung ("Verdauungshormone") ersichtlich wurde.
Sekretin (Nüchternplasma)
Über Sekretin s. auch dort
Abbildung oben) 5-30 Minuten nach Nahrungsaufnahme freigesetzt,
angeregt durch freie Fettsäuren und Glucose im Jejunum, teils über neuronale Stimulation, proportional zur aufgenommenen Kalorienmenge. In Ileum und Colon wirken freie Fettsäuren und Glucose direkt stimulierend.
regt die Insulinfreisetzung an - auch in Abwesenheit einer Hyperglykämie -,
verlangsamt die Magenentleerung,
fördert das postprandiale Sättigungsgefühl,
zügelt die Glukoneogenese (Leber) und
steigert die
Insulinempfindlichkeit
(Muskulatur).
GLP-1 stärkt Herztätigkeit
und Knochenaufbau und wirkt trophisch auf endokrin aktive Zellen der
Bauchspeicheldrüse (Langerhans-Inseln), vor allem ß-Zellen (möglicher
Einsatz bei diabetischen Patienten).| Glucose im Darm steigert die Sekretion von GLP-1, dieses wirkt u.a. appetithemmend und regt die Sekretion von Insulin an |
VIP (Nüchternplasma)
Mehr über VIP s. dort
Wirkungen: GIP wirkt
über GIP-Rezeptoren der ß-Zellen im Pankreas, die via Gs den cAMP-Spiegel heben. Es ist ein Inkretin (insulinotropes Hormon). GIP regt die Insulinausschüttung im Pankreas an, was erklärt, warum oral aufgenommene Glucose stärker insulinstimulierend wirkt als parenteral verabfolgte (Infusion) - ein Effekt, der lange bekannt, aber erst später erklärbar war: Inkretin-Effekt.
Diese Wirkung tritt auf, sobald die Dünndarmmukosa mit dem Chymus in
Berührung kommt - also schon bevor die Substratkonzentration
(Glucose,..) im Blut ansteigt.
Bei höherer Konzentration hemmt GIP die Säureproduktion im Magen und verzögert die Magenentleerung,
deshalb die frühere Bezeichnung "gastrisches inhibitorisches Peptid". Dies ist als Schutzmechanismus für das Duodenum
zu
verstehen, das vor überhasteter Magenentleerung bewahrt wird: GIP hemmt
nicht nur die Säureproduktion im Magen, sondern steigert auch die
Sekretionstätigkeit im Dünndarm (Pufferung).
Die Freisetzung von Motilin wird gefördert durch steigenden pH-Wert (Alkalinisierung) im Dünndarm.
Die Anwesenheit von - insbesondere saurem - Chymus im Dünndarm hemmt die Motilinbildung.
Motilin beschleunigt die Magenentleerung und löst sowohl in Magen als auch im Dünndarm interdigestive Bewegungen aus, beruhend auf seiner anregenden Wirkung auf den migrierenden Motorkomplex (MMC). Tatsächlich steigt in der interdigestiven (Nüchtern-) Phase die Motilinkonzentration im Blut alle 1-2 Stunden an (zyklische Freisetzung alle ~90 Minuten).
Motilin wird auch als "intestinaler Hausmeister"
bezeichnet, da es die
Kontraktionen in Fundus und Antrum des Magens sowie die Peristaltik im
Dünndarm anregt und so den Darm "reinigt" - was auch das Aufsteigen von
Bakterien aus dem Colon in den Dünndarm limitieren dürfte.
Der Motilinrezeptor bindet auch das Antibiotikum Erythromyzin;
dessen anregende Wirkung wird zur Behandlung verlangsamter
Magenentleerung (Gastroparese, z.B. postoperativ oder bei Diabetes
mellitus) genutzt.
Auch regt Motilin
die Gallenblase zu Kontraktionen (Fettverdauung!) und den unteren
Ösophagussphinkter zum festeren Verschluss an. Ferner stimuliert es die
Pepsinproduktion und damit die Eiweißverdauung im Magen, sowie die
Freisetzung von pankreatischem Polypeptid und Somatostatin.
regt
das Hungergefühl an,
beschleunigt die Magenentleerung und
stimuliert
die Freisetzung von Wachstumshormon.
Abbildung zeigt an Hand des Beispiels der L-Zelle, wie
spezielle Zellen in der Schleimhaut die Anwesenheit verschiedener
Substanzen im Darmlumen detektieren. 
Abbildung: Das gastrointestinale System als multipler Sensor - Beispiel L-Zelle
Über Paneth-Zellen s. dort 
Cortistatine
Oxyntomodulin
PYY
PP
Gastrin
sowie
niedrigen pH-Wert im Magen.
die Kontraktion der Gallenblase
die Salzsäurebildung des Magens (direkt über Wirkung an Belegzellen,
und indirekt durch Hemmung der Histaminausschüttung von ECL-Zellen)
die Sekretion von
Gastrin und anderen Hormonen, wie Insulin, Glucagon, Somatotropin (geeignet zur Therapie der Akromegalie), Prolaktin
die Sekretion von Verdauungsenzymen aus Magen (Pepsinogen) und Bauchspeicheldrüse.
Mehr über Somatostatin s. dort
Mehr über Cortistatine s. dort
Abbildung oben), das den Energieumsatz sowie das
Sättigungsgefühl fördert (den Appetit unterdrückt); damit könnte es als
hungerdämpfendes Medikament eingesetzt werden. Der Mechanismus seiner
Wirkung ist unklar, ebenso ob es eigene Rezeptoren nutzt oder (mur)
über
GLP-1- bzw. Glucagonrezeptoren wirkt.
hemmt die Sekretion
exokriner pankreatischer Bicarbonat- und Enzymsekretion,
relaxiert die
Gallenblase
und
regt den intestinalen Transport an. | Hormon / Wirkstoff |
Syntheseort |
Hauptwirkung(en) |
Reiz für die Freisetzung |
| hauptsächlich stimulierend |
|||
| CCK |
I-Zellen (Duodenum / Jejunum) |
Gallenblasenkontraktion Sekretion pankreatischer Enzyme Verzögerung Magenentleerung Anorexigene Wirkung (ZNS) Freisetzung von Sekretin |
Im Duodenum: Peptide Aminosäuren Glucose Fettsäuren |
| Gastrin |
G-Zellen (Antrum des Magens) |
Sekretion von Salzsäure Sekretion von Pepsinogen, Pankreassaft, Galle Tonus Kardiasphinkter Antrummotilität, Peristaltik D-Zellen, histaminproduzierende ECL-Zellen |
Vagusaktivität Dehnung Magenwand GRP Peptide im Magen |
| Histamin |
ECL-Zellen (Magen) |
Sekretion von Salzsäure | Vagusaktivität Gastrin |
| GLP-1, GLP-2 |
L-Zellen (Ileum, Colon) |
Trophische Effekte (Inselzellen, Darm) |
Im Darm: Freie Fettsäuren, Glucose |
| Motilin |
M-Zellen (Jejunum) |
Magenentleerung Migrating motor complex (MMC) Gallenblase |
Im Duodenum: Niedriger pH-Wert Fettsäuren |
| Sekretin |
S-Zellen (Duodenum / Jejunum) |
Sekretion von Bicarbonat Sekretion von Pepsinogen Verzögerung Magenentleerung |
Duodenum: pH < 4 Vagusaktivität Gallensaure Salze CCK |
| hauptsächlich inhibierend |
|||
| Somatostatin |
D-Zellen (Magen / Dünndarm) |
- Kontraktion Gallenblase - Salzsäurebildung Magen - Sekretion von Gastrin, Insulin, Glucagon, Somatotropin, Prolaktin - Sekretion von Verdauungsenzymen |
Im Duodenum: pH < 2-3 Fettsäuren Peptide / Aminosäuren |
| GIP |
K-Zellen Duodenum / Jejunum) |
- Sekretion von Salzsäure - Motilität des Magens Anregung der Insulinsekretion (Inkretineffekt) |
Im Duodenum: Glucose Fettsäuren Peptide |
Sie bilden einerseits afferente Schenkel viszeraler Reflexe,
andererseits führen sie zu bewussten
Empfindungen (wie Übelkeit, Stuhldrang, Schmerz - viszerosensible Afferenzen). 
Abbildung: Afferenzen aus dem Darm zum Zentralnervensystem
), die im Rahmen einer Typ IV-Hypersensitivität auftritt (
s. dort): Es handelt sich um eine Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Klebereiweiß (Gluten), das in vielen Getreidesorten vorkommt. Fast alle betroffenen Personen zeigen ein bestimmtes HLA-Muster (HLA-DQ2 oder HLA-DQ8-Allel).
Abbildung: Stadien der Zoeliakie im Jejunum
Abbildung). Folge ist eine gestörte Resorption von Nahrung.
Assimilation
ist die Summe der digestiven und absorptiven Vorgänge im Darm. Sie erfolgt intraluminal (Verdauung im
Darmrohr), im Bürstensaum (Mikrovilli), intrazellulär (Spaltung und
Transport) und durch die Basolateralmembran (aus der Mukosazelle zum Kreislauf).
Die Verweildauer des Chymus beträgt im Magen bis zu 3, im Dünndarm bis
zu 7, im Dickdarm bis zu 70 Stunden, die Summe heisst Passagezeit (1-3
Tage) Die Resorptionsoberfläche ist durch makroskopische (mal ~3: Kerckring-Falten, Lieberkühn-Krypten), mikroskopische (Darmzotten: mal ~10) und ultramikroskopische Auffaltungen (Bürstensaum: mal ~20) auf ~200 m2
vergrößert. Darmzotten kontrahieren sich regelmäßig (Blut- und
Lymphströmung), der arterielle Druck entfaltet sie wieder
(stempelartige Relativbewegungen zum Chymus). Stammzellen aus den Krypten bilden fortlaufend Ersatz für abgeschilfertes Epithel (turnover time 3-6 Tage) Lymphatische Organe des gastrointestinalen Trakts befinden sich im Rachenraum, Dünn- und Dickdarm. Das
darmassoziierte lymphatische Gewebe (GALT) beinhaltet 5-mal mehr
Lymphozyten als das Blutvolumen. Es hindert Keime an der
Passage in den Körper durch intakte Darmmukosa und Sekrete (Magensäure,
Mukus). Microfold- (M-) Zellen in den Peyerschen Plaques nehmen
Mikroorganismen auf und reichen sie an Makrophagen, antigenpräsentierende Zellen und Lymphozyten weiter. ECL-Zellen bilden Histamin, Paneth-Zellen Defensine, Becherzellen Mucin, Plasmazellen IgA. Rezeptorbestückte Epithelzellen
(Toll-like, NOD-like etc) wehren Pathogene ab und limitieren
Entzündungsreaktionen. Dazu wirken dendritische Zellen und Makrophagen
der lamina propria homöostatisch; regulatorische T-Zellen limitieren
Entzündungsreaktionen Magensäure
tötet die meisten Bakterien ab; im Duodenum finden sich ~103, im Jejunum ~104, im Ileum ~107, im Colon ~1012 Mikroorganismen pro Gramm Darminhalt. Das gesamte Mikrobiom des Darmes wird auf ~1014 Zellen geschätzt (~103 verschiedene Spezies). Plasmazellen
im Darm produzieren 2 g IgA pro Tag (~10% der gesamten
Plasmaeiweißsynthese, ~65% der gesamten Immunglobulinproduktion).
Enterozyten präsentieren Antigene an T-Lymphozyten (ohne
diese zu aktivieren) und beeinflussen dendritische Zellen. Immunantworten können in der
Darmschleimhaut aktiv unterdrückt werden, wird diese Toleranz
durchbrochen, können Nahrungsmittelallergien auftreten Die
Durchblutung des Verdauungssystems beträgt 1,5-2,0 l/min - 1,3 l/min
aus der Pfortader. Die Steuerung erfolgt über Nerven des
Splanchnikussystems. Ergotrope Reaktionslage führt zu Vasokonstriktion,
verminderter Durchblutung und Entspeicherung von Blut aus venösen
Gefäßnetzen - Blut wird mobilisiert, der venöse Rückstrom verbessert
und die Vorlast des Herzens erhöht, was Herzminutenvolumen und
arteriellen Druck zu stabilisieren hilft (Blutreserve) Hormonproduzierende
Zellen in den Schleimhäuten bilden ein "diffuses neuroendokrines
System" - sie reagieren auf entsprechende Reize (mechanisch, chemisch,
neurokrin) und sezernieren
über ihre basolaterale Membran Hormone, die über den Kreislauf
Sekretion, Resorption, Motorik, Hormonbildung und Wachstum des Gastrointestinaltrakts beeinflussen. Viele sind identisch mit Neurotransmittern. Hormonbildende
Zellen sind meist vom "offenen" Typ, sie registrieren mittels apikaler
Rezeptoren und Ionenkanälen Stoffe im Darmlumen; "geschlossene" werden
parakrin, neuronal oder endokrin gesteuert. Als sicher physiologisch wirksam gelten
Gastrin, Sekretin, Cholecystokinin, Motilin und GIP. Zahlreiche weitere gelten als Kandidaten für eine physiologische Bedeutung (putative Hormone) - sie können
parakrin oder neurokrin, im pharmakologischen oder
pathologischen Sinne wirksam sein Gastrin aus G-zellen (2/3 Magenantrum, 1/3 Duodenum) regt die Bildung von Salzsäure im Magen an, indem es Belegzellen stimuliert und die Freisetzung von Histamin aus ECL-Zellen anregt. - Cholecystokinin
(CCK) stammt aus I-Zellen in Duodenum, Jejunum und oberem Ileum; diese
reagieren auf die Anwesenheit von Fettsäuren, Aminosäuren, Peptiden im
Chymus. CCK regt das Pankreas zur
Absonderung enzymreichen Sekrets und die Gallenblase zur Kontraktion
an, relaxiert den Sphincter Oddi, ruft Sättigungsgefühl hervor,
verlangsamt die Magenentleerung. - S-Zellen (Duodenum, Jejunum) bilden Sekretin, wenn der Chymus im Dünndarm sauer (pH<4,5) ist; es regt die Sekretion basischen
Pankreas- und Gallensekrets an, hemmt die Gastrinsekretion,
steigert die Mucinproduktion, und
regt die Sekretion von Somatostatin und Insulin an M-Zellen im Dünndarm setzen Motilin bei Alkalinisierung des Darminhalts frei. Es beschleunigt die Magenentleerung und löst interdigestive Motorik aus (zyklische Freisetzung alle ~90 Minuten), regt
Fundus und Antrum des Magens sowie die Peristaltik im
Dünndarm an, "reinigt" den Darm (MMC: migrierender Motorkomplex,
myoelektrischer Komplex) und regt den unteren Ösophagussphinkter zum festeren Verschluss an. - Glucoseinduziertes insulinotropes Peptid (GIP) wird aus K-Zellen im Dünndarm bei Anwesenheit von langkettigen
Fettsäuren, Triglyzeriden, Glukose und Aminosäuren freigesetzt, regt die Insulinausschüttung an (Inkretin-Effekt), verzögert die Magenaktivität (frühere Bezeichnung "gastric inhibitory
peptide") und steigert die Sekretionstätigkeit im Dünndarm (Pufferung) Der Gastrointestinaltrakt ist ein Sinnesorgan (Dehnungs-, chemische und Schmerzreize; intrinsisch afferente Fasern aus dem Darm sind cholinerg) und wird autonom-nervös versorgt. Efferenzen zum
Darm können Durchblutung und Darmtätigkeit hemmen (Sympathikus) oder Motorik, Sekretion, Resorption, Perfusion und endokrine Aktivität fördern (Parasympathikus) |
