Die
Leber ist ein Schlüsselorgan für die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels:
Während das Angebot an Kohlenhydraten mit der Nahrung stoßweise
erfolgt, sorgt sie für kontinuierliche Versorgung des Organismus mit
Glucose (metabolische Pufferung). Im Falle längerer Hungerperioden
verwertet sie Fettsäuren und baut sie zu Ketonkörpern um. In der 2-4 Stunden dauernden postprandialen (resorptiven) Phase speichert sie Zucker als Glykogen, in der postresorptiven gibt sie Glucose an den Extrazellulärraum ab. Glucosetransporter ermöglichen die Passage von Glucose durch die Zellmembran, u.a. der insulinunabhängige GLUT 2, der zusammen mit der (insulinabhängigen) Glucokinase als Glucosesensor wirkt (der Glucosestoffwechsel reagiert auf Änderungen des Blutzuckerspiegels). Während Insulin (postprandial) den Glucoseeinbau fördert, wirken Glucagon, Katecholamine und Kortisol (postresorptiv) glucosemobilisierend. Die maximale hepatische Speicherkapazität beträgt etwa 150 g Glykogen, sie kann so gut wie vollständig anderen Organen (vor allem dem Gehirn) zur Verfügung gestellt werden. |
Transporter |
Verbreitung |
Funktion | Bemerkungen |
GLUT1 |
Meiste
Körperzellen (Hepatozyten, ß-Zellen, Erythrozyten, Endothel, Gehirn,
Hoden, Plazenta, Adipozyten, quergestreifte Muskelzellen) außer Epithelien in Dünndarm und Nieren |
Bidirektionaler Transport von Glucose, Galactose | Basale Glucoseversorgung. Bei niedrigem Blutzuckerspiegel vermehrte Einlagerung |
GLUT2 |
Leber, ß-Zellen im Pankreas, Dünndarm, proximaler Tubulus |
Bidirektionaler Transport von Glucose, Galactose, Fructose | Relativ geringe Glucoseaffinität, aber hohe Transportkapazität![]() Teil des pankreatischen Glucosesensors |
GLUT3 |
Gehirn (basale Versorgung), Plazenta, Hoden |
Import von Glucose, Galactose | Hohe Glucoseaffinität, basale Glucoseversorgung |
GLUT4 |
Adipozyten, quergestreifte Muskelzellen |
Insulinabhängiger Glucoseimport | Speicherungsfunktion |
GLUT5 |
Enterozyten (Dünndarm) |
Import von Fructose | - |
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