Im Darm resorbierte Aminosäuren werden von Hepatozyten für Proteinsynthese (Plasmaproteine ~20 g/d, steigerbar auf >60 g/d) und Desaminierung (Produktion von Ammoniak / Harnstoff / Glutamin; Zitratzyklus) herangezogen. Zellen
benötigen Glutamin für Nukelotidsynthese und
Proteinglykosylierung, Glutamat für die
Synthese von anderen Aminosäuren, α-Ketoglutarat (Zitratzyklus) und Glutathion. Glutamin ist in der Nahrung reichlich vorhanden und die führende Aminosäure im Blutplasma (~20% des extrazellulären Aminosäurepools)
Positive Stickstoffbilanz (N-Retention) bei anaboler Stoffwechsellage (Wachstumsschübe, Heilungsvorgänge) senkt die Harnstoffausscheidung (angeregt durch Insulin, Somatotropin Östrogene), negative Stickstoffbilanz (N-Verlust) bei kataboler Stoffwechsellage geht mit vermehrter Ausscheidung einher (unterstützt durch Katecholamine, Glukagon, Glukokortikoide). NH4+ wird im Harnstoffzyklus (Krebs-Henseleit-Zyklus ) metabolisiert (6-20 g/d)
Der extrazelluläre Aminosäurepool
beträgt ~0,5-0,9 mM/l, die Leber stabilisiert die Konzentrationswerte der einzelnen Aminosäuren. Aminosäuren werden über unterschiedliche Transportsysteme - teilweise natriumabhängig - in Zellen transferiert. Glutamin (die häufigste Aminosäure im Plasma)
ist nicht nur für anabole Vorgänge (Eiweißsynthese), sondern auch für den Energiestoffwechsel rasch verwertbar. Glutathion (GSH: Glutaminsäure, Zystein, Glyzin) hat in Zellen (z.B. Erythrozyten) und Körperflüssigkeiten (Bronchialsekret, Kammerwasser) antioxidative Schutzwirkung
Plasmaproteine werden kapillär filtriert, wandern durch
das Interstitium und über das Lymphsystem in den Kreislauf zurück.
Dieser Austausch von Plasmaprotein entspricht pro Tag ungefähr der im
Blutplasma vorhandenen Menge (~0,2 kg). Hypoproteinämie
regt Leberzellen zu Teilungen und vermehrter Proteinsynthese an; das
Organ vergrößert sich, die Syntheseleistung kann sich bis zu
verdreifachen. Im
Hungerzustand werden auch Plasmaproteine als Aminosäurequelle
herangezogen (Pinozytose durch Makrophagen, Abbau zu Aminosäuren,
Abgabe ans Blutplasma, Aufnahme im Gewebe). Das Verhältnis von
Gesamteiweiß in den Geweben zu Plasmaeiweißpool beträgt ziemlich
konstant 33:1, auch im Hungerzustand (Proteinreserve)
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