Darm, Leber, Nieren, Milz und Knochenmark kooperieren bei der
Regulierung von Eisenhomöostase und Erythropoese. Das Bindeglied ist
der Sauerstofftransport
Aufnahme, Verwertung, Speicherung und Abbau energiereicher Biomoleküle
werden über die Steuerung von Hunger und Sattheit koordiniert
("Hungerzentrum" im lateralen Hypothalamus, "Sattheitszentrum" im
medialen Hypothalamus). Rückkopplungsmechanismen ergeben sich durch
Meldungen aus der Peripherie des Körpers (Magen-Darm-Trakt, Pankreas,
Leber, Fettgewebe. Muskulatur)
Gehirn, Atmung, Leber und Nieren arbeiten bei der Stabilisierung des pH-Wertes zusammen: Die Atmung entfernt CO2
aus dem Körper, die Nieren nichtflüchtige Säuren, die Leber wandelt
Ammonium - unter Verbrauch von Bicarbonat - in Harnstoff um, das Gehirn
überwacht die Blutgaswerte
Bei hohem Angebot an Energieträgern sezerniert Fettgewebe Leptin,
dieses hemmt orexigene und fördert anorexigene Mechanismen im
Hypothalamus und wirkt dadurch mehrfach
appetitzügelnd. Bei mangelnder Energieverfügbarkeit sinkt die
Leptinbildung, das befeuert den Hunger. Leptin wirkt auch im
Immunsystem. Die Synthese von Visfatin korreliert mit dem Grad einer
Adipositas. Umgekehrt nimmt die Bildung von Adiponektin mit der Masse
an Fettgewebe ab
Bei der Blutdruckregulation spielen die Einflüsse von Leber, Nieren,
Nebennieren und Gehirn zusammen: So bilden Hepatozyten Angiotensinogen
und die Nieren Renin; treffen diese aufeinander, entsteht Angiotensin
I, das vor allem in der Lunge (ACE: Angiotensin converting enzyme) zu
Angiotensin II wird. Dieses erhöht die Aktivität des Sympathikus,
fördert die Aldosteronbildung und steigert den Blutdruck teils direkt
(Vasokonstriktion), teils über eine Erhöhung des extrazellulären
Volumens
Im Bewegungssystem erfolgt eine enge Zusammenarbeit der beteiligten
Gewebe: Muskelkraft stärkt den Knochen, Knochen unterstützen und
verteilen die Muskelkraft, und die Gelenke bieten eine Erweiterung der
Freiheitsgrade. Myokine wirken nicht nur auf Myozyten, sondern auch auf
andere Zellen, z.B. im Knochen
Der Glutamin-Glutamat-Mechanismus (die Nieren bilden aus Glutamin, das
aus dem hepatischen Stoffwechsel stammt, Glutamat und Ammonium)
unterstützt die Stickstoffausscheidung und die Säure-Basen-Regulation
des Körpers
"Verdauungshormone" werden nicht nur im gastrointestinalen System,
sondern auch im Gehirn synthetisiert; sie wirken in beiden Systemen.
Cholezystokinin, pankreatisches Polypeptid, Amylin, Glucagon-like
peptide, Ghrelin, Leptin, Insulin werden je nach Stoffwechsellage
freigesetzt und beeinflussen das Gehirn
Auch im Mineralhaushalt kooperieren verschiedene Organe. Steigt
beispielsweise der Plasma-Kaliumspiegel plötzlich an, wie bei starken
Muskelverletzungen, nehmen zunächst Körperzellen Zellen vermehrt Kalium
auf (Normalisierung des Plasmaspiegels), dann scheiden die Nieren -
hormongesteuert (Nebennieren) - Kalium mit dem Harn aus
|