Die
distalen Tubuli beteiligen sich zusammen mit den Sammelrohren an
der Feinabstimmung des Elektrolythaushalts. Sie resorbieren im
Schnitt jeweils etwa 5% der glomerulär filtrierten Kochsalzmenge,
abhängig vom Natriumstatus; Kalium wird vom distalen Tubulus nur bei
extrem kaliumarmer Ernährung resorbiert (~2%), sonst sezerniert
(bis ~180% der glomerulär filtrierten Menge). Zellen (z.B. im distalen peripheren Tubulus: Hauptzellen: Na+, K+; Zwischenzellen: H+) sind mit ihrer - apikalen und basolateralen - Membran auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Sie verfügen über unterschiedliche Transportsysteme, z.B. Na+/Cl--Cotransporter (NCC) und epitheliale Natriumkanäle (ENaC) apikal, Na+/K+-ATPase und Cl--Kanäle basolateral. Auch der Weg zwischen Tubuluszellen (parazellulär) steht für bestimmte Ionen offen, z.B. für Chloridionen. Die Einlagerung von Aquaporinen in die Zellmembran von Tubulusepithelzellen erleichtert den (osmotisch angetriebenen) transzellulären Durchtritt von Wasser. Die Einlagerung von Aquaporin 2 in die apikale Membran von Sammelrohrepithelzellen ist abhängig von Vasopressin (V2-Rezeptoren). Das Handling der Elektrolyte steht z.T. unter hormonellem Einfluss (Natrium, Kalium: Aldosteron; Calcium: Parathormon). Dabei können unterschiedliche Mechanismen wirken, wie bei der Natriumrückresorption durch Aldosteron. Diese erfolgen dann zeitversetzt: Zuerst (rasch) über direkte Anregung des Na+/H+-Austausches; dann (verzögert) durch Expression von Natriumkanälen in der apikalen Membran; schließlich (langfristig) durch Expression von Na+/K+-ATPase in der basolateralen Membran. |
Na+-Einstrom durch epitheliale
Natriumkanäle (ENaC) in der apikalen Membran (Lumenseite) depolarisiert die Hauptzellen und fördert den K+-Ausstrom Epitheliale Natriumkanäle (ENaC) dominieren die Natriumresorption im Sammelrohr |
Einbau und Aktivität der ENaC (apikal) und der Na/K-ATPase (basolateral) wird durch Aldosteron angeregt |
Die basolaterale Membran distaler Tubulusepithelzellen befördert Calciumionen über einen Na+/Ca++-Austauscher in das Interstitium |
Antidiurese reduziert die Harnstoffclearance |
Wirkort |
Mechanismus |
Bemerkungen |
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Carboanhydrasehemmer (z.B. Acetazolamid) |
Dicker aufsteigender Schenkel |
Blockade der CAH stoppt Bildung von Kohlensäure Bis ≤30% des filtrierten Bicarbonats werden ausgeschieden (vor allem mit K+) |
Ausscheidung von ≤8% der GFR Bicarbonatverlust Hypokaliämie metabolische Azidose |
Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) |
Dicker aufsteigender Schenkel | Reversible Hemmung des luminalen Na/K/2Cl- Transporters | Ausscheidung von bis zu 25% der GFR Natriumverlust |
Thiazide (z.B. Hydrochlorothiazid) |
Frühdistaler Tubulus |
Reversible Hemmung des Na/Cl-Cotransports | Ausscheidung von ≤8% der GFR Ca++-sparend |
Natriumkanalblocker (z.B. Amilorid) |
Spätdistaler Tubulus / Sammelrohr (Hauptzellen) | Reversible Blockade des epithelialen Natriumkanals (luminal) |
Kaliumsparend |
Aldosteronantagonisten (z.B. Spironolacton) |
Distales Nephron / Sammelrohr (Hauptzellen) | Hemmt Bindung von Aldosteron an Mineralcorticoidrezeptor |
Kaliumsparend |
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