Eine Reise durch die Physiologie - Wie der Körper des Menschen funktioniert
Akklimatisierung:
ad = zu, κλίμα = Krümmung, Neigung (des Sonnenstandes), von κλίνειν =
krümmen, biegen (> Deklination, Inklination)
Akren: ἄκρος = der Äußerste (Spitze: anatomisch außenliegend)
apokrine Drüse: ἀπό = von (weg), κρίνειν= absondern
ekkrine Drüse: ἐκ = aus (heraus), κρίνειν = absondern
Thermografie: θερμός = warm, heiß; γράφειν = schreiben
Vasodilatation: vas = Gefäß, dilatare = erweitern
Die Körpertemperatur ist das Resultat von Wärmezufuhr (Wärmebildung und -einwirkung) einerseits, Wärmeabgabe nach außen andererseits. Der Hypothalamus ist das Zentrum der Wärmeregulation; er misst Temperatur mittels peripherer (Haut) und zentraler Temperaturfühler (ZNS).
Die intensivste Wärmeproduktion stammt aus der Muskulatur bei
körperlicher Belastung. Stoffwechselaktivität erwärmt das Gewebe (ohne
Muskelbeteiligung), das nennt man zitterfreie Thermogenese. Die metabolische Wärmebildung wird durch Schilddrüsenhormone gesteigert.
Die Ableitung von Wärme aus dem Körper erfolgt über Verdampfung (Evaporation), Strahlung (Radiation) und Leitung (Konduktion); Luftbewegung (Konvektion)
unterstützt den Kühlungseffekt durch Verdampfung (Schwitzen) und
Leitung (vor allem in Wasser). Wasser leitet Wärme ~100-mal besser als
Luft, sodass der
Körper in (kaltem) Wasser konduktiv viel rascher auskühlt als in Luft
gleicher Temperatur.
Hypothermie bedeutet gesenkte, Hyperthermie gesteigerte Körpertemperatur (bezogen auf den hypothalamischen Sollwert). Fieber entsteht durch das Einwirken von Zytokinen
(z.B. Interleukin 1 und 6) auf die wärmeregulatorischen Neuronen im
Hypothalamus (Sollwertverstellung zu höherer Körpertemperatur, Einfluss auf die Mechanismen der Wärmebildung, u.a.
Muskelzittern - "Schüttelfrost"). Sinkt der Zytokinspiegel wieder, reguliert
das System zurück auf normale Körpertemperatur ("Gesundschwitzen" bei raschem Zytokinabfall).
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Temperaturgleichgewicht Thermoregulation Wärmebildung Wärmeabgabe
Praktische Aspekte
Core messages
Eine erwachsene unbekleidete Person findet unter Ruhebedingungen (Abwesenheit von körperlicher Belastung) bei 26-27°C
Lufttemperatur,
~50% Luftfeuchtigkeit und Windstille eine
thermoneutrale Umgebung vor
(thermophysiological comfort) - ihre Körpertemperatur bleibt stabil (thermisches Gleichgewicht). Mit zunehmender Bekleidung (s.
unten) und/oder Muskelarbeit nimmt diese
Indifferenztemperatur zunehmend ab.
In
Wasser
(Schwimmen, Tauchen) beträgt die Indifferenztemperatur etwa 36°C. Auch
hier gilt: Mit zunehmender Muskelbelastung nimmt die termoneutrale
Temperatur ab. Ähnliches gilt für den Wärmeverlust durch Konvektion:
Strömt das Wasser relativ zum Körper, sinkt oder steigt dessen
Temperatur rascher, wenn die Wassertemperatur unter bzw. über dem
thermoneutralen Wert liegt.
Temperaturgleichgewicht
Zusätzlich beeinflussen zahklreiche Faktoren die aktuelle Temperatur, wie zirkadiane Rhythmen, hormoneller Status (Zyklusphase der Frau), Muskelaktivität (physiologische Erwärmung bis auf ~40°C), Immungeschehen (Fieber) etc.
Abbildung: Regulation der Körpertemperatur
In der thermischen Neutralzone verbleibt die Körpertemperatur (Abszisse) ohne Zittern oder Schwitzen stabil. Kühlt der Körper ab, beginnt ab der Zitterschwelle muskuläre (zusätzlich zur metabolischen) Wärmeproduktion. Erhitzt er sich über die Schwitzschwelle hinaus, startet die Sudomotorik, Wärme wird (durch Evaporation) abgeführt.
Sowohl der Temperaturbetrag der Schwellen als auch die Steilheit der Antworten (Verstärkungsfaktor, gain)
sind im Hypothalamus abgebildet und stehen unter dem Einfluss
regulativer (nicht-thermischer) Einflüsse.
So bewirkt eine
Schwellenverschiebung nach außen (türkise Pfeile) bzw. eine
Verringerung des Gain (von 1 zu 2, weiße Pfeile) jeweils eine Abschwächung der thermoregulativen Antwort auf Hypo- bzw. Hyperthermie (und vice versa)
Die Wärmekapazität des Körpers ist nicht sehr verschieden von der des Wassers (aus dem der
Organismus zu ~60% besteht):
1 Kilokalorie Energie erwärmt 1 Liter Wasser um ~1°C.
Das bedeutet: Will man den Körper um 1°C erwärmen, muss
die Wärmezufuhr etwa um den Betrag des Ruheumsatzes einer Stunde (z.B. 80 Cal) steigen.
Im Behaglichkeitsbereich (thermal comfort zone) besteht weder ein Kälte- noch ein Hitzegefühl. Er hängt zum Teil von der aktuell ermittelten Temperatur (Oberflächensensibilität) ab.
Beispiel Sonnenbad: Die Solarkonstante am Boden beträgt etwa 1 kW/m2. Grob geschätzt kann man bei einer Hautoberfläche von ~2 m2
und Bestrahlung z.B. der Vorderseite des Körpers von der Aufnahme von
bis zu 1 kW rechnen (1 kW = 3600 kJ/h). Die körpereigene
Wärmeproduktion beträgt - je nach Belastung - etwa 500 kJ pro Stunde.
Die Wärmezufuhr könnte dann ~4000 kJ/h betragen.
Andererseits
verbraucht die Verdampfung von 1 l Schweiß knapp 2800 kJ (man kann bis
zu 4 Liter Schweiß pro Stunde verlieren). Im Extremfall könnten so -
bei einer Ausnützungsrate des Schweißes von angenommen 50% - mehr als
5000 kJ/h Energie abgeführt werden.
Zu Beginn eines Sonnenbades kann die Wärmeaufnahme überwiegen,
der Körper wird aufgeheizt; bei ordentlichem Schwitzen dreht sich -
insbesondere bei Abfuhr durch Konvektion - das Bild unter Umständen
sogar um.
Letztlich ergibt die physiologische Wärmeregulation ein mehr
oder weniger stabiles Gleichgewicht. Ob der Netto-Austausch positiv
oder negativ ist, spiegelt sich in der Körpertemperatur wider (z.B.
Stabilisierung der Körpertemperatur bei ~37°C; die Wärmekapazität des
Körpers einer erwachsenen Person liegt in der Größenordnung von ~200
kJ/°C).
Längerfristig verändert sich auch der Regulationsbereich im Sinne einer Akklimatisierung (=Akklimatisation: Reversible individuelle Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen). Die Temperatur der
Körperoberfläche (insbesondere an Stellen, die als besonders kalt oder
warm empfunden werden) kann gegenregulatorisches Verhalten triggern; dabei ändert sich auch die Hautdurchblutung, die dadurch als Stellglied zur Einstellung der Körpertemperatur genutzt wird.
Thermoregulation
Die Verteilung der Hauttemperatur ist vom Wärmehaushalt des Körpers und
von der Umgebungstemperatur abhängig. Adrenerger Einfluss (Sympathikus) drosselt die
Hautdurchblutung. Eine Steigerung der
Hautdurchblutung durch Vasodilatation kann unterschiedlich erfolgen:
In den Akren
(Händen, Füßen, Ohren) erfolgt Gefäßerweiterung und Anstieg der
Hauttemperatur durch Hemmung der adrenerg-vasokonstriktorischen
(sympathischen) Dauerwirkung an diesen Gefäßen;
an den großen
Hautflächen von Rumpf und Gliedern dilatieren die Gefäße hingegen durch
einen speziellen Mechanismus, der an die Schweißsekretion geknüpft ist (vasodilatatorische Neurotransmitter: VIP, CGRP). Diese Mechanismen stehen noch unter weiterer Erforschung.
Abbildung: Regelung der Körpertemperatur
Periphere
Sensoren messen die Temperatur der Haut und im Körperkern, zentrale
Sensoren messen die Temperatur im Gehirn.
Das thermoregulatorische Zentrum
(Hypothalamus) empfängt diese Information, vergleicht sie mit einem
internen Sollwert und steuert die temperaturbeeinflussenden Effektoren.
Die Aktivität der Muskeln bedingt Wärmebildung, an der Haut erfolgt Wärmeabgabe (Durchblutung, Schweißdrüsen)
Die
Schweißdrüsen werden von
sympathischen Nervenfasern gesteuert, die als Ausnahme nicht
Noradrenalin, sondern Acetylcholin als Überträgerstoff verwenden.
Die Schweißbildung wird durch cholinerge sympathische Fasern angeregt
Die Rezeptoren sind muskarinerg und können z.B. durch Atropin gehemmt werden
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Acetylylcholin regt die Schweißbildung und vielleicht die Freisetzung von Kininen
an. Kinine (vasodilatierende Oligopeptide, die durch Kallikrein aus Kininogenen freigesetzt werden) dilatieren Arteriolen und konstringieren Venolen, so dass der
Kapillardruck und die Filtration von Flüssigkeit in das Interstitium
steigen.
Bei Wärmeakklimatisierung durch Anpassung der Schweißproduktion steigt die Effizienz der evaporativen Kühlung:
Einerseits sinkt die Schwelle für die Sudomotorik,
d.h. die Schweißabsonderung beginnt bei Hitzebelastung rascher. Dadurch
beginnt die evaporative Kühlung früher, und die Körpertemperatu steigt
weniger stark an
Andererseits verändert sich die Zusammensetzung des Sekrets: Die Rückresorption von Kochsalz in den Ausführungsgängen wird intensiver (Aldosteronwirkung), die Konzentration an Elektrolyten im Schweiß nimmt ab. Dadurch wird der Salzverlust beim Schwitzen reduziert
Bei Hitzeakklimatisation nimmt die Elektrolytkonzentration im Schweiß ab
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Letzteres
ermöglicht eine rasche Erhöhung der Wärmeproduktion. Im Ruhezustand ist
die Wärmebildung ganz unterschiedlich auf die Organe verteilt; sie ist
umso stärker, je intensiver der Energiestoffwechsel der Zellen ist. Mit
zunehmend intensiver körperlicher Arbeit verlagert sich die
Wärmeproduktion auf die Muskulatur.
Mit jedem Grad Anstieg der Körpertemperatur steigt die
Ruhe-Herzfrequenz um ~10 Schläge pro Minute (fieberbedingte
Tachykardie: Q10, RGT-Regel).
Hitzekollaps: Durch
Erweiterung der Hautgefäße kann bei Körperkern-Temperaturen von
>38°C ein Kreislaufversagen mit Bewusstlosigkeit
auftreten. Bei Muskelarbeit erfolgt dies erst bei wesentlich höheren
Kerntemperaturen, weil die Muskeltätigkeit einem Kreislaufkollaps
entgegenwirkt (Muskelpumpe).
Gegenmaßnahme bei Hitzekollaps: Hochlagern der Beine
Bei Hitzearbeit droht eher die Gefahr
einer Regulationsstörung des Nervensystems bei Gehirntemperaturen über
40-41° C (Hitzschlag).
Gegenmaßnahmen bei Hitzschlag: Kühlung des Körpers (feuchte Wadenwickel), Vermeidung weiterer Wärmeeinwirkung
Wärmeabgabe
Die Wärmeabgabe erfolgt über Strahlung, Verdunstung und Leitung:
Abbildung: Haar mit Schweißdrüsen
Nach einer Vorlage bei dermtext.com
Apokrine
Drüse (Lokation: Achsel, Brust, Augenlid, Nasenflügel, Gehörgang,
Genital- und Perianalregion; modifiziert auch: Ziliardrüsen,
Zeruminaldrüsen (Ohrwachs), Brustdrüsen: produzieren öliges Sekret.
Ekkrine Drüse (praktisch auf gesamter Haut): Produziert klarflüssigen Schweiß
Das Ausmaß der Wärmabgabe durch (Infrarot-) Strahlung (Radiation) hängt von der
Temperatur der Gegenstände in der Umgebung (Wände, Möbel usw.), nicht
aber der Luft, ab. Wärmeabgabe durch Strahlung überwiegt die anderen
Formen bei Aufenthalt in schattiger Umgebung, z.B. in geschlossenen
Räumen. Ist die Wärmestrahlung, die der Körper empfängt, stärker als
diejenige, die er abgibt (z.B. Sonnenbad, Sauna), nimmt seine
Temperatur zu. Thermogramme (Registrierung der
Infrarot-Wärmestrahlung) zeigen die Verteilung von Hauttemperatur und
Hautdurchblutung.
Verdunstung (Evaporation, Verdampfung)
von Wasser auf der Haut: Zum Verdampfen von
einem Liter Wasser sind 560 Kilokalorien notwendig (Erwärmen um 1°C: 1
Kilokalorie). Diese Energiemenge entspricht dem 6-8fachen des
Ruheumsatzes in einer Stunde. Bei einem hohen Energieumsatz von z.B. 20
Cal/min (körperliche Ausbelastung) reichen 35 ml Schweiß pro Minute
für die Abgabe der zusätzlichen Wärme aus (1 ml wird von 0,56 Cal
verdampft), vorausgesetzt, der Schweiß wird vollständig verdampft und
rinnt nicht ab. (Der Verlust durch Abrinnen von Schweiß beträgt oft
etwa 50%.)
Wärmeverlust durch Verdunstung rückt in den Vordergrund,
wenn die anderen Formen der Wärmeabgabe nicht ausreichen, z.B. bei
körperlicher Arbeit, in heißen Räumen, oder bei Sonneneinstrahlung.
Über die Zusammensetzung von Schweiß s. dort
Abbildung: Behaarte Haut des Menschen
Nach einer Vorlage bei Kandel / Schwartz / Jessel: Principles of Neural Science, 4th ed. McGraw-Hill Professional 2000
In
der behaarten Haut fungieren Haarfollikelrezeptoren als rasch
adaptierende Mechanorezeptoren (in der unbehaarten Haut übernehmen
Meissner-Körperchen diese Aufgabe)
Wärmeabgabe wird durch Bewegung des den Körper umgebenden Mediums
unterstützt (Konvektion; Wind: an Luft wird so die Wärmeabgabe über Verdampfung unterstützt, soferne sie nicht bei Körpertemperatur
wasserdampfgesättigt ist, wie bei feucht-heißem Tropenklima).
Wärmeleitung (Konduktion) ist der direkte Abfluss von Wärme über die Haut an
die Umgebung (Kleidung, Luft, Wasser) und ist die wichtigste Form des
Wärmeverlusts beim Schwimmen. Sind die umgebenden Moleküle wärmer als
die Haut, so kommt es statt Wärmeabgabe zu Wärmeaufnahme.
Der
Wärmeaustausch durch Leitung wird durch Konvektion des umgebenden
Mediums (Luft, Wasser) unterstützt.
Bekleidung und Wärmeaustausch: Durch Bekleidung steigt die Wärmeisolierung (thermal insulation)
über das physiologische Ausmaß, das vor allem durch subkutanes
Fettgewebe und thermoregulatorische Durchblutungssteuerung in der Haut
gegeben ist. Die Stärke dieser Isolierung entspricht dem
Wärmedurchgangskoeffizienten (Wärmedämmwert) - wie er u.a. in der
Bautechnik verwendet wird - und wird hier mit der Einheit clo (nach clothing) quantifiziert (1 clo = 0,155 K.m2.W-1), wobei K = absolute Temperatur, W = Watt bedeuten. Zur Orientierung einige clo-Werte (gerundet - nackte Haut 0 clo):
Sommerkleidung
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0,6 clo
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Skianzug
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2 clo
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Leichte Polarausrüstung
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3 clo
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Schwere Polarausrüstung |
4 clo
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Unter
15°C Hauttemperatur setzt bei manchen Menschen eine periodische kälteinduzierte Gefäßweitung
ein: Wahrscheinlich weil arterio-venöse Anastomosen bei solch niedriger
Temperatur ihren Tonus nicht aufrechterhalten können, kommt es zu
Vasodilatation und Durchblutungssteigerung, die Gefäßwand erholt sich,
der Tonus steigt wieder, und der Zyklus wiederholt sich (Lewis-Reaktion bzw. Hunter's response).
Diese Oszillationen der Hautdurchblutung treten in 15- bis 20-minütigen Intervallen auf.
Dieser Mechanismus beugt Kälteschäden des Gewebes vor und
ist vor allem bei an Kälte angepassten Menschen ausgeprägt (Inuit, Fischer in nördlichen Breiten).
Der konvektive Wärmetransferkoeffizient ist für Wasser ~100-mal größer
als für Luft. Folglich kann der Körper in kühlem Wasser wesentlich
rascher auskühlen (Hypothermie)
als in kühler Luft. (In 5°C kaltem Wasser schwimmend kann man ohne
speziellem Wärmeschutz nur wenige Minuten bei Bewußtsein bleiben.)
Neugeborene, insbesondere Frühgeborene, können sehr rasch auskühlen. Folgende Gründe sind verantwortlich:
Hoher Hautoberflächen-Gewichts-Quotient
Geringe Isolierung durch Fettpolster
Unverhornte Haut bedingt starke evaporative Kühlung
Gering ausgebildetes braunes Fettgewebe
Die Temperatur im "Körperkern" beträgt beim gesunden Menschen um
die 37°C und unterliegt Schwankungen (zirkadian, hormonell, körperliche
Belastung, Immunabwehr)
Man unterscheidet "zitterfreie" Wärmebildung (erhöhter Stoffwechsel vor
allem in braunem Fettgewebe) von Muskelzittern (aktive Gegenregulation
bei Abkühlung)
Die Körpertemperatur und hängt von der Wärmebilanz ab: Wärmemenge, die
dem Körper von außen (Strahlung, Leitung) und von innen (Stoffwechsel)
zufließt vs. Wärmemenge, die ihn verlässt (Strahlung, Leitung,
Verdunstung)
Schweißdrüsen sind sympathisch-cholinerg gesteuert (nicht adrenerg!)
Evaporation: Pro ml verdampften Schweißes verliert der Körper ~2,3 kJ Energie
In der "thermischen Neutralzone" bleibt Schwitzen / Zittern aus;
darüber oder darunter trifft der Körper Gegenmaßnahmen. Sowohl die
Temperatur dieser hypothalamischen "Schwellen" als auch die Stärke der
entsprechenden Gegensteuerungen stehen unter dem Einfluss
nicht-thermischer Regulationsfaktoren
Um den Körper um 1°C erwärmen, muss die Wärmebilanz etwa um den Betrag
des Ruheumsatzes einer Stunde zugunsten der Erwärmung verändert werden
Sympathischer Einfluss reduziert die Hautdurchblutung. Erhöht wird die
Hautdurchblutung in den Akren durch Hemmung der kontinuierlichen
adrenergen Wirkung, an "normaler" Haut durch Vasodilatation (an
Sudomotorik gekoppelte Freisetzung von Neurotransmittern: VIP, CGRP,
evt. Kinine)
Wärmeakklimatisierung steigert die Effizienz der evaporativen Kühlung.
Die sudomotorische Schwelle sinkt, die Salzkonzentration des Schweißes
und damit der Salzverlust nehmen ab
Die Ruhe-Herzfrequenz nimmt pro Grad Temperaturanstieg um ~10 Schläge pro Minute zu (Q10, RGT-Regel)
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Die Informationen in dieser Website basieren auf verschiedenen Quellen:
Lehrbüchern, Reviews, Originalarbeiten u.a. Sie
sollen zur Auseinandersetzung mit physiologischen Fragen, Problemen und
Erkenntnissen anregen. Soferne Referenzbereiche angegeben sind, dienen diese zur Orientierung; die Grenzen sind aus biologischen, messmethodischen und statistischen Gründen nicht absolut. Wissenschaft fragt, vermutet und interpretiert; sie ist offen, dynamisch und evolutiv. Sie strebt nach Erkenntnis, erhebt aber nicht den Anspruch, im Besitz der "Wahrheit" zu sein.