Wie jeden Fließwiderstand, ermittelt man auch den Atemwegwiderstand (Resistance) durch Messung von Strömung (der Atemluft) und Druckdifferenz (zwischen Außenluft und Alveolen). Ist die Resistance erhöht, liegt eine obstruktive Ventilationsstörung vor (z.B. Asthma bronchiale). Einfacher ist die Bestimmung des Sekundenstoßwertes (Tiffeneau-Test): Verringerte Sekundenwerte weisen auf Verengung der Atemwege (erhöhte Resistance) hin. Auch die Maximalkapazität bei forcierter Atmung ist durch Obstruktion in den Luftwegen herabgesetzt. Der Bewegungsspielraum des Lungen-Thorax-Systems drückt sich in Atemvolumina aus. Zwischen maximaler Ein- und maximaler Ausatmung liegt die Vitalkapazität. Diese kann man sich aus Atemzugvolumen plus inspiratorischem plus exspiratorischem Reservevolumen zusammengesetzt vorstellen. Verringerte Vitalkapazität weist auf eine restriktive Ventilationsstörung hin (der Bewegungsspielraum des Atemapparates ist eingeschränkt). Auch bei maximaler Ausatmung verbleibt ein Residualvolumen in der Lunge (aus anatomischen Gründen). Bei ausgeatmeter Ruhelage befindet sich die funktionelle Residualkapazität (Summe aus Residualvolumen und exspiratorischem Reservevolumen) in der Lunge. Die Oberflächenspannung in den Lungenbläschen (sie erschwert die Einatmung) wird durch das Surfactant der Alveolen auf ein Drittel des sonst zu erwartenden Wertes (~25 statt ~75 dyn/cm) reduziert. Surfactant besteht hauptsächlich aus Lipiden wie Lezithin sowie aus immunaktiven und lipophilen Proteinen. |
W = (pA - pB) / Str |
Re = (ϱ . v . l) / η |
Lungenvolumen |
Definition |
ergibt sich aus | Typischer Bereich (l) |
Totalkapazität |
Luftinhalt Lunge bei maximaler Einatmungsposition |
TLC = RV+VC | 4,9 - 6,4 |
Funktionelle Residualkapazität (FRC) |
Luftinhalt Lunge bei normaler Ausatemlage |
- | 2,6 - 3,4 |
Residualvolumen |
Luftinhalt Lunge bei maximaler Ausatemlage |
RV = TLC-VC | 1,5 - 1,9 |
Inspiratorische Kapazität |
Volumen zwischen FRC und TLC |
IC = TLC-FRC | 2,3 - 3,0 |
Exspiratorisches Reservevolumen |
Volumen zwischen FRC und RV |
ERC = FRC-RV | 1,1 - 1,5 |
Vitalkapazität |
Luftvolumen, das von TLC zu RV ausgeatmet wird |
VC = TLC-RV | 3,4 - 4,5 |
Exspiratorisches Reservevolumen = Vitalkapazität - Inspirationskapazität |
Funktionelle Residualkapazität = Residualvolumen + exspiratorisches Reservevolumen |
Die FRC ist bei Lungenemphysem vergrößert |
Restriktive Ventilationsstörungen verringern die Vitalkapazität |
Totalkapazität = Vitalkapazität + Residualvolumen |
Volumen |
(Liter, Mittelwert) |
||||
Männer |
Frauen |
||||
Total- kapazität (TC) |
Vital- kapazität (VC) |
Inspiratorisches Reservevolumen (IRV) |
Inspirations- kapazität |
3,3 |
1,9 |
Atemzugvolumen (VT) |
0,6 |
0,5 |
|||
Exspiratorisches Reservevolumen (ERV) |
Funktionelle Residual- kapazität (FRC) |
1,0 |
0,7 |
||
Residualvolumen (RV) |
1,2 |
1,1 |
Surfactant reduziert die Oberflächenspannung in den Alveolen und macht die Lunge dehnungsfähiger |
p = 2K / r |
Die Bildung von Surfactant ist ein Reifezeichen der Lunge (ab Schwangerschaftswoche 28) Ein Mangel an Surfactant erniedrigt die Compliance (Dehnungsfähigkeit) der Lunge |
Bei einer COPD kann der pO2 im Blut absinken |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |