Belüftung (VA) und
Durchblutung (Q) der Alveolen müssen aufeinander abgestimmt sein, um
optimalen Gasaustausch zu erzielen. Die Kontaktzeit zwischen Blut und Alveolarluft beträgt <1s (bei körperlicher Ausbelastung
~0,3s). Die Partialdrucke in den Kapillaren gleichen sich denen in der Alveolarluft an. Der Ventilations /
Perfusions-Quotient (VA/Q) liegt
im Ruhezustand bei oder etwas unter 1,0, bei maximaler Belastung bei ~4 (20/5). Bei Ruhe ist nur ein Teil der
Alveolarkapillaren
durchblutet (funktionelle Reserve), bei
steigendem Herzzeitvolumen nimmt ihre Perfusion zu. Hochtrainierte
haben eine homogenere Durchblutungsverteilung in der Lunge als Untrainierte
Die Diffusionskapazität gibt an, wie gut ein Gas zwischen Alveolarluft und Blut diffundiert (O2: 15-20, CO2: ~200 ml/min/mmHg).
Ihr Betrag steigt bei körperlicher Belastung (3-facher Anstieg der
Austauschoberfläche, 4-5facher der Durchblutung, sinkender
Strömungswiderstand im Lungenkreislauf). Das Gas in den
Alveolen ist je nach dem Verhältnis von Atmung und Durchblutung
unterschiedlich zusammengesetzt. In
schlecht durchbluteten, aber gut belüfteten Lungenabschnitten sind die
Gaspartialdrucke ähnlich der in der Einatmungsluft (Resultat: wenig,
aber sauerstoffreiches Blut). Gut durchblutete, aber gering belüftete Lungenabschnitte produzieren mäßig arterialisiertes Blut (viel, aber unvollständig arterialisiertes Blut)
In Ruhe braucht eine erwachsene Person ~0,3 l Sauerstoff und gibt ~0,25 l CO2 ab. Der respiratorischer Quotient (RQ) ist das Zahlenverhältnis von CO2-Abgabe zu O2-Aufnahme,
sein Betrag hängt vom Stoffwechselzustand ab. Werden ausschließlich
Kohlenhydrate oxydiert, beträgt er 1,0, sind es ausschließlich Fette, 0,7. Bei
gemischter Energiegewinnung (normale Kost) ergibt sich ein RQ von ~0,83
(0,25/0,3). Bei körperlicher Belastung verändern Einflüsse auf den
Säure-Basen-Haushalt den RQ-Wert (Pufferung saurer Valenzen, Abatmung
von CO2 als respiratorische Kompensation)
Schwerkraftbedingt
ist der Druck im Pleuraspalt in oben gelegenen Abschnitten stärker
negativ als in unten gelegenen, etwa -0,8 vs. -0,3 kPa ("oben" und "unten" bezieht sich jeweils auf die Richtung der Schwerkraft). Dadurch sind oben gelegene Alveolen stärker aufgedehnt und werden bei der Einatmung geringer geweitet als
unten gelegene; unten gelegene werden besser belüftet. Analoges gilt
für die Durchblutung: Pulmonale Blutgefäße (vom "passiven" P-Typ) sind
unten stärker geweitet und besser durchblutet als oben: Bei aufrechter Körperlage sind die Lungenspitzen am schwächsten, die Lungenbasis am stärksten durchblutet. Die
höhenabhängige Änderung der Durchblutung ist stärker als die der
Belüftung, daher ist der Ventilations- Perfusions- Quotient oben hoch (~3,0), unten niedrig
(~0,6). Blutprobenanalysen aus verschiedenen Lungenabschnitten geben
Auskunft über deren jeweiliges Belüftungs- Durchblutungs- Verhältnis:
Blut aus "oberen" Lungenabschnitten ist besonders gut arterialisiert. Bei
körperlicher Belastung steigen sowohl Belüftung (bis ~20-fach) als auch
Durchblutung (bis 4-5fach) an, und es verringert sich der
Ventilations-Perfusions-"Mismatch" - der
Sauerstoffpartialdruckunterschied Lungenspitze - Lungenbasis nimmt ab
Hypoxie bewirkt
pulmonale Vasokonstriktion (Euler-Liljestrand- Mechanismus: schlecht
belüftete Lungenabschnitte sind gering durchblutet, Blut fließt in
besser belüftete Lungenabschnitte). Generelle Hypoxie führt zu
pulmonaler Hypertonie, der Kapillardruck steigt, Flüssigkeit tritt in
das Interstitium aus, bei noch höherem Druck in die Alveolen
(Lungenödem)
Adrenalin senkt über β2-Rezeptoren den Tonus der Bronchien, der Atemwegwiderstand sinkt, die Atmung wird erleichtert (Stress, Belastung)
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