Die Kaubewegungen des Mund-Gesichts- ("orofazialen") Systems sind zum Großteil vom Hirnstamm unbewusst gesteuert: Ein "Kaumustergenerator" liefert - unter Beteiligung des Kleinhirns - zyklisch-rhythmische Kontraktionsmuster. Informationen von Rezeptoren der Mund-, Zungen- und
Rachenschleimhaut - diese detektieren physikalische (Mechano-,
Thermorezeptoren) und chemische Beschaffenheit (Geschmacks-,
Geruchsrezeptoren) des Mundinhaltes - sowie von den Zähnen werden miteinbezogen, die Aktivität der Speicheldrüsen stimuliert. Beim ca. 5 Sekunden dauernden Schluckvorgang unterscheidet man -- eine orale Phase, die willkürlich beeinflussbar ist (Steuerung durch Temporallappen, limbisches System und motorischen Kortex); -- die pharyngeale Phase wird vom Hirnstamm koordiniert. Der obere Ösophagussphincter erschlafft zunächst, nach Passage des Bolus baut er kurz einen hohen Druck (bis ~100 mmHg) auf, der die Verbindung zum Rachen verschließt und zum Transport Richtung Magen beiträgt; -- gleichzeitig garantiert die laryngeale Phase, dass der Kehlkopf den Zugang zur Luftröhre abdichtet. -- In der oesophagealen Phase bringt die Peristaltik der Speiserähre (~4 cm/s) den Schluck bis zum Mageneingang (unterer Ösophagussphincter). Dieser erschlafft vorübergehend, der Bolus gelangt in den Magen, die Cardia kontrahiert wieder und dichtet den Mageneingang ab. |
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