Wie
auch in anderen Sinnesbahnen, gibt es in der Hörbahn aszendierende
(zuleitende) und deszendierende (modifizierende) Fasersysteme.
Hauptstationen der subkortikalen auditiven Informationsverarbeitung
sind die Cochleariskerne, die obere Olive, die unteren Vierhügel und die medialen Kniehöcker.
Sie alle enthalten auf bestimmte Aufgaben spezialisierte Nervenzellen,
z.B. Seitenvergleich (Richtungshören) in der Olive oder
Mustererkennung und Reflexmanagement in darüberliegenden Kernen. Die kortikale Projektion erfolgt in die Heschl'sche Querwindung, in der - mit Frequenzabbildung (Tonotopie) ähnlich wie im Corti-schen Organ - Schwellen-, Zeit- und Frequenzanalysen sowie Seitenvergleiche und Erkennung von Reizformen (Vergleich mit abgespeicherten Mustern) erfolgen. Zur Untersuchung des auditiven Systems kommen z.B. Stimmgabeltests, Audiografie (Ton-, Sprach- etc) und objektivierbare Messungen physiologischer Funktionszeichen (Impedanzaudiometrie, kochleäre Mikrophonpotentiale, oto-akustische Emissionen (TEOAE), Hirnstammpotentiale (BERA), akustisch evozierte Potentiale) in Frage. |