Aphasie: ἀ-φασία = Sprachlosigkeit - φασϰω = sagen
Der
Frontallappen ist Sitz der motorischen Planung und Steuerung,
von
Teilen des Arbeitsgedächtnisses, und der Kontrolle der Persönlichkeit.
Information aus anderen Kortexarealen wird dabei berücksichtigt: Sehen,
Hören, Fühlen, Erinnerung an frühere Erfahrungen. Das Frontalhirn
tauscht sich mit dem limbischen System aus: Während dieses
Emotionen generiert, ermöglicht das Frontalhirn deren Beherrschung. Das motorische (Broca'sche) Sprachzentrum (area 44/45) grenzt an prämotorische Areale und die vordere Zentralwindung (Bereiche für Gesicht, Rachen und Kehlkopf). Es verwaltet Motorik und Bedeutungsanalyse im Rahmen der Sprachverarbeitung. Bei ~95% der rechtshändigen, auch der Mehrzahl linkshändiger Personen ist das motorische Sprachzentrum in der linken Großhirnhemisphäre angesiedelt ("sprachdominante" Hemisphäre), manchmal ist das Sprachzentrum auch bilateral angelegt. Das Präfrontalhirn - der vordere Teil des Frontallappens - berücksichtigt aktuelle Sinnesinformation in Hinblick auf angebrachte Verhaltensmuster (Analyse- und Überwachungssystem): Es organisiert das Verhalten im Sinne einer rationalen Kontrollinstanz (Beherrschung emotionaler Impulse aus dem limbischen System). Seine Afferenzen stammen nicht nur aus dem (mediodorsalen) Thalamus (glutamaterg), sondern auch aus Hirnstamm (dopaminerg, noradrenerg, serotoninerg) und Zwischenhirn (cholinerg, GABAerg). Der orbitale Präfrontalkortex kann Glücks- und Angstgefühle generieren - mit seinen Verbindungen u.a. zu Amygdala und Insel steuert er die "emotionale Persönlichkeit". |
Funktionen von Gehirnarealen, die auf Bewegungskontrolle spezialisiert sind Nach Banich / Compon, Cogntive Neuroscience, 4th ed. 2018 |
|
Gehirnregion |
Rechenleistung |
Bewegungsplanung |
|
Unteres Parietalhirn |
Abschätzung des Zustandes der Extremitäten |
Supplementäre motorische Rinde |
Auswahl und Auslösung der Reihenfolge der Bewegungen |
Prämotorisches Areal |
Auswahl der Art von Bewegung (z.B. Greifen) |
Frontales Augenfeld |
Willkürliche Kontrolle von Sakkaden |
Posteriore Teile des vorderen gyrus cinguli |
Auswahl aus alternativen Abläufen, Auslösung neuer und "Überschreiben" gewohnter Abläufe |
Präzisierung und Auslösung von Bewegungen |
|
Kleinhirn |
Erstellung von "Vorwärts-Modellen" |
Basalganglien |
Umschalten zwischen, und Aufteilung / Modulation von Bewegungen und -mustern |
Motorischer Kortex |
Einstellen von Kraft und Richtung, Antrieb der Muskelaktivität |
Bewegungsüberwachung |
|
Vorderer gyrus cinguli |
Abschätzung der Folgen motorischer Aktionen |
Parietalkortex |
Berücksichtigung sensorischer Information für Korrekturen der Motorik |
Läsionen äußern sich u.a. in mangelnder Aufmerksamkeit bis Apathie ('Pseudodepression'), Antriebs- und Muskelschwäche.
Der dorsolaterale Präfrontalkortex ( Abbildung: DLPFC) ist ein entscheidendes Funktionselement für eine intakte Persönlichkeit. Er steht für problemlösendes und planendes Denken und gilt als Sitz der Intelligenz.
Schädigungen im präfrontalen Kortex bedingen einen Symptomenkomplex, der unter der Bezeichnung Frontalhirnsyndrom zusammengefasst wird. Defekte des Frontalhirns haben z.T schwere Persönlichkeitsveränderungen zur Folge.
Der lobus frontalis befasst sich mit der Steuerung von
Bewegungsabläufen, dem Deuten komplexer Sachverhalte, Eigenschaften der
Persönlichkeit. Es erlaubt die Unterscheidung zwischen aktuellem
Erleben der Umwelt und Erinnerungen (nicht aktiv im Schlaftraum) Das Frontalhirn erhält den Großteil dopaminerger Einflüsse, die thalamische Afferenzen, Aufmerksamkeitsspanne, Planung und Motivation modifizieren Das Präfrontalhirn verwaltet und kontrolliert Gefühle und Verhaltensweisen zusammen mit dem limbischen System, dessen assoziativer Kortex teilweise im Frontalhirn lokalisiert ist. Es ist verbunden mit sensorischen Assoziationsgebieten (aktuelle visuelle, auditorische und somatosensorische Information) und integriert deren Inhalte laufend in Hinblick auf die aktuelle Situation (supervisory attentional system). Es richtet die Aufmerksamkeit auf ein Ziel und unterdrückt störende Einflüsse Das dorsolaterale Präfrontalhirn beschäftigt sich mit Urteilsvermögen, Planung, Einsicht und zeitlicher Zuordnung; das orbitofrontale mit Mimik, emotionaler Stabilität, sozialer Einsicht und Zielkonzentration Das orbitale Präfrontalhirn macht Emotionen bewusst und ist für Emotions- und Persönlichkeitssteuerung zuständig. Es ist in die Generierung und Kontrolle von Glücks- oder Angstgefühlen involviert Das motorische Sprachzentrum (Broca) liegt meist in der linken (sprachdominanten) Hemisphäre und grenzt an das prämotorische Areal und Teile der vorderen Zentralwindung, die Gesicht, Rachen und Kehlkopf steuern. Es steuert für das Sprechen benötigte Bewegungsprogramme. Störungen führen zu motorischer Aphasie |