Zu den vielfältigen Querbeziehungen zwischen Organen und Geweben im Körper zählen u.a. Zusammenhänge
zwischen Psyche, endokrinen und neuralen Mechanismen, und Abwehrvorgängen. Der Körper reagiert auf Belastungssituationen abhängig von Art und Ausmaß der Herausforderung mit teils stereotypen Mustern (Alarmreaktion, "Adaptationssyndrom").
Abhängig von individuellen Erfahrungen und (epi)genetisch begründeten Verhaltensstrategien fallen die Reaktionen auch unterschiedlich aus - je nach Bewertung des Stressreizes (Bedrohungsgefühl vs. optimistische Herangehensweise). Sympathikus und endokrines System kooperieren bei der Umstellung von "trophotropen" zu "ergotropen" Funktionsmustern. Adrenalin ist ein Schlüsselfaktor bei der Anpassung an solche Situationen, es stimuliert und fördert die Systeme des Sauerstoff- und Substrattransportes (respiratorisch, kardiovaskulär, metabolisch). Es steigert die zentralnervöse Erregbarkeit und aktiviert den Organismus im Sinne erhöhter Kampf- oder Fluchtbereitschaft (fight or flight). Die Adrenalinwerte im Blut können bei körperlicher oder seelischer Belastung mehr als verdoppelt sein, bei Blutzuckerabfall mehr als 10-fach, und im hämorrhagischen Schock bis 25-fach ansteigen. Cortisol unterstützt die Adrenalinwirkungen, es stellt Energieträger bereit und leitet die Perfusion zu aktiven Muskeln um. Wird das Immunsystem angeregt, fördert das auch die Cortisolbildung, was einen dämpfenden (immunsuppressiven) Rückkopplungseffekt hat - Glucocorticoide wirken entzündungshemmend. |
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